Das Burgenland nimmt eine Vorreiterrolle im Klimaschutz ein und will bis 2030 klimaneutral werden. Die türkis-grüne Bundesregierung setzt sich dieses Ziel erst zehn Jahre später. Vor allem im Energiesektor zeigt das östlichste Bundesland mit dem Ausbau von Photovoltaikanlagen neue Standards vor. Und auch Fachkräfte will man für den Ausbau erneuerbarer Energien anwerben.
Aktuell gibt es 473 Windräder und rund 14500 Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) im Burgenland. Für den weiteren Ausbau setzt das Land vor allem auf die Beteiligung der Bürger:innen und bietet Möglichkeiten zur Förderung der eigenen Anlage an. Auch 18.000 Quadratmeter von landeseigenen Dächern sind als PV-tauglich eingestuft worden.
Rund 23.000 Dächer sind im Burgenland geeignet, um eine Photovoltaik-Anlage zu montieren. Das Land setzt finanzielle Anreize für Bürgerinnen und Bürger sich kostengünstig eine eigene PV-Anlage zu holen und damit einen Teil zur Energiewende beizutragen. Ermöglichen tun das verschiedenen Förderleistungen.
Aber nicht nur Dächer werden klimaneutral ausgestattet. In Nickelsdorf ist 2022 die mit Abstand größte Photovoltaik Anlage Österreichs errichtet worden. Auf 160 Hektar produzieren Solarpanele Strom für 42.000 Haushalte. Der Strom wird zum Fixpreis abgegeben und entlastet in der aktuellen Energie- und Teuerungskrise auch die Bürgerinnen und Bürger.
Ein Umstieg auf erneuerbare Energien stellt aber auch neue Herausforderungen an das Stromnetz. Nun produzieren nicht mehr wenige Kraftwerke zentral Strom, sondern er wird an vielen verschiedenen Orten eingespeist und verteilt. Die Initiative „ÖKO 5c“ von dem Netzbetreiber „Netz Burgenland“ modernisiert das Netz und erweiterte es im Norden des Burgenlandes um rund 43km. So ist das Land auf den weiteren Ausbau des Ökostroms vorbereitet. Auch hier achtet man auf die Umwelt und unterzieht den Ausbau einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Diese stellt sicher, dass Tier und Mensch keine Nachteile befürchten müssen.
Um den Netzausbau und die Erhaltung abwickeln zu können, braucht es ausgebildete Fachkräfte. Diese fehlen aktuell österreichweit. Das Burgenland hat eine eigene langfristige Strategie entwickelt, um Fachkräfte anzuwerben und ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Kooperationen mit Schulen und Universitäten sollen helfen junge Leute für die Arbeit zu begeistern und mit der Ausbildung von Spezialqualifikationen an die Unternehmen zu binden. Man versucht vor allem Mädchen und Frauen für die noch immer sehr männerdominierte Branche zu begeistern. Aber auch der Erhalt von schon vorhanden Mitarbeiter:innen hat Priorität. Flexible Arbeitszeiten und Möglichkeiten zur Weiterbildung sollen einen attraktiven Arbeitsplatz schaffen.
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