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Kündigungen bei MAN in Steyr: Wo sind eigentlich Porsches Erben?

Autor: Franz Schramböck

Es ist für Österreich mehr als traurig, wenn sich die Haupterben und Nutznießer vom VW-Erfinder Porsche, die Familie Piech, zur Krise von MAN überhaupt nicht zu Wort meldet! Immerhin hält dieser Familienclan mehr als 50% der Aktien am VW-Konzern. Jahrzehntelang hat diese Familie Milliarden mit Porsches Erbe eingesackt, aber jetzt, wo es dem weltweit anerkannten Betrieb in Steyr an den Kragen geht, sind diese „Österreicher“ auf Tauchstation. Ich finde das mehr als schäbig. Piech ist schon seit Jahren bekannt dafür, dass er, wenn es ums Geld geht, beinhart und uneinsichtig ist.

Am Standort Steyr stehen die Schicksale von tausenden Familien am Spiel, aber niemand außer dem Betriebsrat und dem Bürgermeister von Steyr kümmert das. Nur aus purer Geldgier der Geschäftsleitung und der Aktionäre will man hier das erarbeitete Knowhow und diesen modernen Maschinenpark in den billigeren Osten verlagern.

Und was tat bisher die Politik? Außer einiger Beruhigungsspritzen wie: „Wir sind mit VW in telefonischen Verhandlungen!“ geflötet von einer schwachen Wirtschaftsministerin und ein über TV zugeschalteter Bundeskanzler. Kurz zur Krisensitzung bei Landeshauptmann Stelzer, ist vom Staat Österreich wenig geschehen.

Wer von denen ruft endlich die Konzernführung zur Verantwortung? Die hat einseitig die Standort- und Beschäftigungssicherung, die noch 10 Jahre gelten sollte, vorzeitig gekündigt! Welchen Wert haben eigentlich solche Vereinbarungen? Hat der Konzern für die Erhaltung der Arbeitsplätze von Österreich eventuell Millionen an Förderungen erhalten? Alles Fragen, die man schleunigst mit den Konzernverantwortlichen direkt klären sollte. Unser reisefreudiger Bundeskanzler Kurz wäre gut beraten, statt der üblichen, schalen Worthülsen, endlich Tacheles zu reden! Kann er nicht oder will er nicht?

NeueZeit Redaktion

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