Unsere „realen“ Löhne sinken wegen der Teuerung heuer um 4,2%. Diesen „Reallohnverlust“ prognostiziert das Forschungs-Institut „WSI“ für Österreich. Es wäre nicht nur der größte Gehaltsverlust seit Beginn der Aufzeichnungen 1955, sondern auch das zweithöchste Lohn-Minus aller EU-Staaten. Nur in Tschechien sollen die Gehälter noch stärker sinken als im türkis-grünen Österreich.
Die „realen“ Löhne der Österreicherinnen und Österreicher sollen 2022 wegen der Teuerung um 4,2% sinken. Das berechnet das deutsche „Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut“ (WSI). Das ist der zweitschlechteste Wert aller EU-Länder. Der Europa-Schnitt liegt bei einem prognostizierten Gehalts-Minus von 2,9%.
In Portugal verlieren die Beschäftigten überhaupt „nur“ 0,2%. Frankreich muss mit minus 1% rechnen, in Deutschland sollen die Reallöhne um 2,9% sinken.
Nur ein EU-Land schneidet in der WSI-Prognose noch schlechter ab als das türkis-grüne Österreich. In Tschechien sollen die Reallöhne heuer um 8,3% zurückgehen.
Die sogenannten „Reallöhne“ geben an, wie viel unselbstständig Beschäftigte im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich mehr oder weniger verdienen. In der Rechnung wird die Teuerungsrate berücksichtigt. Werden Mieten, Lebensmittel und Co im größeren Ausmaß teurer, als der eigene Lohn steigt, bleibt unter dem Strich ein „reales“ Minus. Die Reallöhne sagen also aus, um wie viel die Einkommen der Österreicherinnen und Österreicher tatsächlich steigen – oder heuer eben sinken.
Das Forschungs-Institut WSI erwartet zwar für 2022 zwar ein nominales Lohn-Plus. Weil die Inflation aber höher als das reine Lohn-Plus ist, verlieren wir unter dem Strich an Einkommen.
Der berechnete Gehalts-Verlust von 4,2% wäre das größte Reallohn-Minus seit Beginn der Aufzeichnungen 1955. Das größte Plus für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gab es während der florierenden 1970er Jahre. 1971 stiegen die Reallöhne um 7,7%. Den bisherigen Negativ-Rekord hält das Jahr 2011 mit einem Lohn-Minus von 1,4%.
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