Kärnten

Region statt Amazon: Kärntner Initiative „Kauf im Ort“ hilft regionalen Betrieben

Kleine regionale Betriebe leiden besonders unter der Corona-Krise. Gleichzeitig wollen immer mehr Menschen Qualitätsprodukte aus ihrer Region einkaufen. „Kauf im Ort“ bringt Gewerbetreibende und Kunden aus der Region zusammen.

Die Corona-Krise bringt Österreichs Einzelhandel in Schwierigkeiten. Gerade kleine regionale Betriebe sind gegen die großen Online-Händler – allen voran Amazon – chancenlos. Viele verfügen über keine Website und gerade in der Krise können sich viele Werbung nicht leisten. Erst Ende letzten Jahres versprach die Bundesregierung eine Lösung und präsentierte „Kaufhaus Österreich“. Ein Bauchlandung für teures Geld: 700.000 Euro kostete die Website. Den Händlerinnen und Händlern hat sie bisher wenig gebracht, dafür sorgte sie im Web für Belustigung.

Regional einkaufen in Kärnten

Dass man den regionalen Handel, Produktion und Handwerk auch sinnvoller und kostengünstiger fördern kann, zeigt Kärnten mit der Initiative „Kauf im Ort“. Mehr und mehr Menschen wollen Produkte aus ihrer Region in ihrer Region kaufen. Gleichzeitig kämpfen viele kleine Gewerbetreibende in den Ortschaften ums Überleben. Denn viele wissen gar nicht, welche Angebote sie oft nur einen Katzensprung entfernt in ihrer Heimatgemeinde vorfinden. Die Initiative „Kauf im Ort“ bietet Betrieben daher eine kostenlose Werbeplattform. Kundinnen und Kunden können sich über die Website der SPÖ in ihrer Gemeinde schnell Überblick über das Angebot in ihrer Ortschaft verschaffen. Denn viele wissen gar nicht, welche Angebote sie nur einen Katzensprung entfernt in ihrer Heimatgemeinde vorfinden.

 

Zahlreiche Besorgungen, die sonst bei einer internationalen Kette erledigt würden, finden so im Ort statt. Das stärkt die Region und entlastet die Umwelt, weil es für kürzere Wege und somit weniger CO2 sorgt.

„Kauf im Ort“ wächst

„Kauf im Ort“ entstand im Zuge des laufenden Gemeinderatswahlkampfs in St. Margareten auf Initiative von Bürgermeister Helmut Ogris (SPÖ). Während die anderen Parteien der Reihe nach die eigenen Kandidatinnen und Kandidaten vorstellten, entschloss er sich zu einer nachhaltigeren Aktion: Die SPÖ wollte den Menschen eine Bühne bieten, für die sie arbeitet. So entstand „Kauf im Ort“, denn von einer starken regionalen Wirtschaft haben alle im Ort etwas.

Die Aktion kam gut an und verbreitete sich schneeballartig durch ganz Kärnten. Mittlerweile hat die SPÖ Kärnten „Kauf im Ort“ über 30 Gemeinden ermöglicht und es werden laufend mehr. Auch technisch entwickelt sich die Initiative immer weiter: Anfangs sammelte das Team um Bürgermeister Ogris noch persönlich die Fotos für die Werbesujets und holte sich Freigaben von den Betrieben. Heute können Gewerbetreibende unkompliziert über die SPÖ-Kärnten-App selbst ihre Werbeanzeige erstellen.

NeueZeit Redaktion

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