Christian Scheider hat es nicht so mit Zahlen. Schon in seiner ersten Amtszeit stolperte er beinahe über sein „Partykonto“. Jetzt kommt heraus: Er hat im Wahlkampf 400.000 Euro ausgegeben. Doppelt so viel, wie er bisher behauptet hatte.
Eines muss man dem neuen Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider lassen: Er strotzt vor Selbstbewusstsein. Doch sobald er vor der Wahl nach seinem Wahlkampfbudget gefragt wurde, war die Sicherheit weg und er kam ins Holpern. Nicht mehr als 200.000 stünden ihm zur Verfügung beteuerte er. Schon damals vermuteten Experten: Es muss wohl deutlich mehr sein. Nach der Wahl zeigt sich nun: Sie hatten recht. Die Zahl, die Christian Scheider angab, war schlicht falsch.
Im Interview mit der kleinen Zeitung musste der neue Bürgermeister nun zugeben: Es waren 400.000 Euro – also doppelt so viel, wie er bisher behauptet hatte. Was er weiterhin ausschließt ist, dass das Geld aus der Immobilienbranche gekommen sei. Man werde jetzt einen Kredit über 250.000 aufnehmen, um die ausstehenden Kosten zu begleichen. Wie die bezahlt worden wären, hätte Scheider die Wahl verloren? Fraglich.
Inzwischen hat sein Team nachgebessert: Nur 300.000 seien für den Wahlkampf ausgegeben worden, 50.000 für „andere Parteizwecke“ und 50.000 als „Puffer“. Man schwieg sich allerdings darüber aus, wofür dieser „Puffer“ gedacht ist. Zur Einordnung: Im Jänner gingen die Parteien davon aus, im Wahlkampf insgesamt 825.000 Euro auszugeben. Damals behauptete Scheider noch, er käme mit 155.000 aus.
Mit Geld ist der neue Klagenfurter Bürgermeister traditionell großzügig. Legendär ist sein „Partykonto“, das im Jahr 2011 aufgeflogen war. Auch damals amtierte er im Rathaus und hatte das Repräsentationsbudget um satte 100.000 Euro überzogen. Ob er „einfach nicht hingeschaut“ habe, fragte die Kleine Zeitung unlängst. Scheider musste es kleinlaut zugeben.
Deutlich sparsamer zeigt er sich beim Kinderbonus. Den hatte Christian Scheider im Wahlkampf versprochen. Und nach der gewonnenen Wahl? Da will er sich nicht mehr festlegen, wann es kommt und wie hoch es sein wird.
Im Wahlkampf hatte er auch 1.000 neue Gemeindewohnungen versprochen. Heute klingt das ganz anders. Die Zahl war für „einen längeren Zeitraum gemeint“. Und zwecks Finanzierung will er private „Bauträger ins Boot holen“. Zwischen den neuen Klagenfurter Bürgermeister und die Immobilienbranche passt kein Blatt Papier. Dabei sind es gerade die privaten Bauträger, die die Mieten in die Höhe schießen lassen.
Dass einzelne Investoren und Bauunternehmer in Klagenfurt ohnehin zu viel Einfluss haben, will Christian Scheider im Interview mit der Kleinen Zeitung auch nicht gelten lassen. Er meint, da müsse man „die positive Seite für die Entwicklung der Stadt sehen.“ Was an steigenden Mieten für die Klagenfurterinnen und Klagenfurter „positiv“ sein soll? Wir werden es wohl in den nächsten Jahren sehen.
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