Die Folgen der Corona-Krise sind nicht nur finanziell wegen der explodierenden Teuerungen spürbar: Ständige Lockdowns und „Home-Schoolings“ sorgten für zusätzliche Anspannungen und mehr Streitpotential innerhalb von Familien. Psychosoziale Erkrankungen bei Schülerinnen und Schülern sind in den letzten zwei Jahren signifikant angestiegen. Deswegen stockte die burgenländische Landesregierung die Anzahl der Schulsozialarbeiter:innen von fünf auf sieben auf und erweiterte das Angebot der Schulsozialarbeit von 21 auf 26 Schulen im ganzen Burgenland.
Wegen der Pandemie mussten viele Schülerinnen und Schüler mit gravierenden Einschränkungen im Alltag leben. Durch das „Home-Schooling“ wurden die Kinder und Jugendlichen von zu Hause aus unterrichtet. Die Schüler:innen konnten nicht – wie gewohnt – ihr soziales Leben in der Schule weiterführen.
Das sorgte in manchen Familien für zusätzliche Anspannungen und brachte einige psychosoziale Belastungen mit sich: Laut einer Studie leiden Kinder und Jugendliche vermehrt unter (Cyber-)Mobbing, Depressionen, Suchtproblemen und Suizidgedanken. Ein professionelles Auffangnetz aus Beratungslehrer:innen, Schulpsycholog:innen und Schulsozialarbeiter:innen ist hier besonders wichtig, um Probleme rechtzeitig abzufangen.
Die burgenländische Landesregierung stockte Anfang September die Anzahl von fünf auf sieben Schulsozialarbeiter:innen auf. Zusätzlich erweiterte das Land das Angebot der Schulsozialarbeit von 21 auf 26 Schulen. Neu dabei sind Neufeld, Rust, Siegendorf, Großwarasdorf und Stoob.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die das Angebot der Schulsozialarbeit nutzen, hat sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) sieht die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Krisen bereits während der Schulzeit als wichtig an:
„Durch den verstärkten Einsatz von Schulsozialarbeitern sollen junge Menschen in schwierigen Situationen begleitet werden, um ihnen dadurch den Weg in das Berufsleben zu erleichtern.“
Die Schulsozialarbeit soll das bereits bestehende Unterstützungsangebot von Schulen wie Schulpsychologie, Schulassistenz oder Beratungslehrer:innen aber nicht ersetzen: Diese konzentrieren sich eher auf schulinterne Abläufe, während sich die Schulsozialarbeit mit Problemen außerhalb des Schul-Kosmos‘ beschäftigt.
Bisher waren fünf Schulsozialarbeiter:innen in 21 Schulen tätig – seit September sind es sieben Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in 26 Schulen. Vor allem die Covid-Krise und damit einhergehende zusätzliche Probleme seien laut Landesrat Schneemann der Grund, warum mehr Angebote zur Krisenbewältigung benötigt werden. Aber oft fehlt den Kindern auch die notwendige Unterstützung in den Familien selbst, sie haben Integrationsschwierigkeiten oder befinden sich in Konfliktsituationen, die nicht von der Schule bearbeitet werden können.
Damit Schüler:innen und Schulsozialarbeiter:innen Vertrauen ineinander aufbauen können, ist regelmäßiger Kontakt zwischen beiden wichtig. In Abstimmung mit der Direktion kommen die Sozialarbeiter:innen mindestens einmal pro Woche in die Schulen. So erarbeiten sie gemeinsam mit den Kindern in Einzelgesprächen oder in Gruppenprojekten ein Vertrauensverhältnis.
„Jungsein bringt eine aufregende Zeit mit sich, aber häufig gibt es auch eine Menge Fragen, Herausforderungen und Krisen zu bewältigen. Wir stehen dabei unterstützend zur Seite“, so der Schulsozialarbeiter Johann Peter Aufner.
In der gemeinsamen Zusammenarbeit fokussiert man sich auf die individuellen Bedürfnisse von Schüler:innen oder Klassen.
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