Seit Ende 2020 gibt es im Burgenland Sozialarbeit in Schulen. ÖVP und FPÖ waren stets dagegen. Mit der absoluten Mehrheit konnte die SPÖ sie einführen. Für die Kinder und Jugendlichen gerade noch rechtzeitig zum Höhepunkt der Corona-Krise. Doch die Bundesregierung hat noch immer keinen Comeback-Plan für die Jungen.
Seit 23. Dezember letzten Jahres waren die österreichischen Schülerinnen und Schüler nicht mehr regulär im Unterricht. Auch sonst steht ihr Leben Kopf: persönliche, schulische und familiäre Probleme belasten immer mehr Kinder und Jugendliche. Die Schulsozialarbeit im Burgenland lindert die schlimmsten Folgen. Doch die Corona-Krise trifft die Jungen ausgerechnet in der wichtigsten Phase des Lebens. Diese Zeit kann ihnen niemand zurückgeben. Als Departementleiter für Soziales an der FH Burgenland hat sich Roland Fürst für die Einführung der Schulsozialarbeit im Burgenland stark gemacht. Heute ist er Landesgeschäftsführer der SPÖ Burgenland und fordert einen Comeback-Plan für Kinder und Jugendliche.
Bis es so weit ist, arbeitet die Sozialarbeit in der Schule am Limit. Seit Jahren forderte die SPÖ-Burgenland sie, ÖVP und FPÖ waren stets entschlossen dagegen. Ende 2020 startete die Landesregierung unter Hans Peter Doskozil die Schulsozialarbeit. Sie kam so gerade rechtzeitig für die Schülerinnen und Schüler. Denn sie spüren die Folgen der chaotischen Corona-Politik der Bundesregierung besonders. Allein seit Ende letzten Jahres unterstützen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Schule 382 Kinder in Krisen.
„Die Gespräche sind stark vom Thema Corona beeinflusst“, berichtet die Schulsozialarbeiterin Tanja Tegeltija. Und es werden immer mehr. Psychosomatische Erkrankungen häufen sich in der Kinderabteilung im Krankenhaus Eisenstadt. Das war vor Corona noch nicht so. Immer mehr Kinder leiden auch an Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen. Essstörungen haben sich sogar verdoppelt. Das berichten die Kinder- und Jugendpsychiatrien.
Noch dazu werden psychische Erkrankungen immer noch stigmatisiert. Das macht es den betroffenen Kindern und Jugendlichen umso schwerer. Sie stehen unter enormem Druck: Einerseits wird die Situation immer belastender. Andererseits versuchen sie ihre Leiden zu verbergen, um nicht schief angeschaut zu werden.
„Verrückt? Na und“ macht es ihnen im Burgenland leichter. In Workshops lernen Schülerinnen und Schüler, dass seelische Erkrankungen genauso normal sind, wie eine Grippe. Die Trainerinnen und Trainer erklären ihnen, woran sie psychische Krisen bei sich und Freundinnen oder Freunden erkennen. Außerdem zeigen sie ihnen, wie sie damit umgehen und wo sie Hilfe kriegen.
Das Wichtigste für die Schülerinnen und Schüler ist allerdings Normalität. Die Bundesregierung hat zwar einen Comeback-Plan für die Wirtschaft, die Schülerinnen und Schüler in Österreich sind ihr aber scheinbar nicht so wichtig. Fürst fordert daher auch einen Comeback-Plan für sie, denn „Kinder und Jugendliche sind systemrelevant. Um sie müssen wir uns besonders kümmern!“
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