Spittal an der Drau ist bei der heurigen Gemeinderatswahl besonders heftig umkämpft. Ein Match zwischen SPÖ und Team Kärnten zeichnet sich ab. Bei so viel Theaterdonner macht es Sinn, auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Denn eigentlich geht es ja drum: Wie läuft es in Spittal?
Bis vor kurzem war die Innenstadt ein Sorgenkind von Spittal. Doch in letzter Zeit hat sich einiges verändert. Bürgermeister Gerhard Pirih ließ zunächst den Rathausplatz komplett neu gestalten. Das löste eine Kettenreaktion aus: Denn die Unternehmen dort wollten natürlich nicht am frisch herausgeputzten Platz durch in die Jahre gekommene Fassaden, Auslagen und Geschäftsräume auffallen. Binnen kurzer Zeit sanierten viele ihre Geschäfte und Büros. Was wiederum gut für die Gewerbebetriebe und den Handel in der Stadt war: Sie freuten sich über zahlreiche Aufträge. Dadurch wurde auch die angrenzende Brückenstraße immer interessanter für Unternehmen und die Bevölkerung.
Gleichzeitig werden die zentrumsnahen Gemeindewohnungen saniert. Sie bleiben leistbar, sind aber nun deutlich schöner und vor allem: barrierefrei. Der gesamte Stadtkern ist kaum wiederzuerkennen.
Dazu gehört auch, den Menschen wieder mehr Platz in der Innenstadt zu geben. Deshalb sollen LKW in Zukunft nicht mehr durch den Stadtkern rollen. Im nächsten Schritt wird die Stadt Kreisverkehre bauen, die den Verkehr verteilen und entschärfen. Zu guter Letzt plant Spittal, die Verstärkung zusätzlicher Linien und Stationen für den Öffentlichen Verkehr. Zusätzliche Fuß- und Radwege schließen direkt ans öffentliche Verkehrsnetz an. Denn der Umstieg auf die Öffentlichen Verkehrsmittel soll eine Erleichterung für die Spittalerinnen und Spittaler sein.
All diese Maßnahmen steigern die Lebensqualität in Spittal nachhaltig. Nicht zuletzt, weil sie Arbeitsplätze in der Stadt sichern. In den letzten Jahren sind aber auch über 400 neue Arbeitsplätze entstanden. Spittal hat gezielt den Weg für Firmenansiedlungen frei gemacht. So wurde beispielsweise das so genannte „ADEG-Areal“ umfunktioniert. Im neuen „Co-Working-Space“ hat die Stadt günstige Bürofläche für Jungunternehmerinnen, Jungunternehmen und Start-Ups geschaffen. Sie können hochmoderne, komfortable Büroplätze zu günstigen Preisen mieten. Zusätzlicher Nutzen der gemeinsam genutzten Büros: die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer können sich ganz nebenbei in der Kaffeepause vernetzen. So entstehen neue Ideen für den Wirtschaftsstandort.
Die Spittaler Betriebe erkannten das Potenzial. Mit Unterstützung der Stadt entstanden allein in den letzten 8 Jahren über 600 neue Arbeitsplätze. Davon hat die gesamte Region Oberkärnten etwas.
All das sind Themen, welche die Regionalpolitik gerne in Angriff nimmt: Sie sind attraktiv, geben schöne Bilder ab und bringen Steuereinnahmen. Doch es gibt auch deutlich unbeliebtere Bereiche. Abwasserentsorgung und Kanalisation eignen sich nicht für schöne Fotos. Sie kosten Geld, bringen aber vergleichsweise wenig Einnahmen. Und zugegeben: Auch für Medien sind sie nicht besonders interessant, wohl ein weiterer Grund, dass gerade die Kanalisation oft auf die lange Bank geschoben wird.
Aber sie haben einen viel wichtigeren, langfristigen Nutzen: Lebensqualität und eine saubere Umwelt. Deshalb arbeitet die Stadt nun mit Hochdruck daran, lange liegen gebliebene Kanalbau-Projekte abzuarbeiten. Denn die Lebensqualität der Spittalerinnen und Spittaler ist nun einmal die wichtigste Aufgabe einer verantwortungsvollen Stadtpolitk.
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