Kärnten

Faire Pensionserhöhung für alle statt Sternzeichenpension: Kaiser stellt Ultimatum an ÖVP und Grüne

Die sogenannte „Sternzeichenpension“ ist Pfusch und benachteiligt Frauen ganz besonders. Das bestätigt ein neues Gutachten. Peter Kaiser hat deshalb bekräftigt: Er wird für eine Lösung im Sinne der Pensionistinnen und Pensionisten sorgen. Wenn die Bundesregierung es nicht noch im März schafft, wird Kaiser mit der SPÖ eine Verfassungsbeschwerde einbringen. 

Wenn die Bundesregierung im März keine Lösung für die „Sternzeichenpension“ findet, wird die SPÖ eine Verfassungsbeschwerde einbringen. Das hat Landeshauptmann Peter Kaiser nun bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner klargestellt. Denn die Regelung sei verfassungswidrig und benachteilige Frauen ganz besonders.

Verfassungsbeschwerde

Für Kaiser ist klar: „Es kann nicht sein, dass die zukünftige Pension davon abhängt, in welchem Sternzeichen man geboren ist.“ Auch der ehemalige Verfassungsrichter und Arbeits- und Sozialrechtsexperte Rudolf Müller sieht das so. Das hält er in einem Gutachten fest. Die sogenannte „Sternzeichenpension“ der Bundesregierung sei „grob unsachlich“ und benachteilige Frauen ganz besonders.

Denn die sogenannte „Aliquotierung der Pensionserhöhung“ sieht vor, dass Neu-Pensionist:innen nur dann die volle Pensionserhöhung bekommen, wenn sie im Jänner in Pension gehen – mit jedem Monat sinkt sie. Wer im November oder Dezember seine Pension antritt, schaut komplett durch die Finger. Der Stichtag für die Pensionierung hängt von Geburtsdatum ab. Das Sternzeichen entscheidet deshalb quasi, wieviel Pension man bekommt. Einen „Raubzug durch die Brieftaschen von hunderttausend Pensionistinnen und Pensionisten“ nennt Kaiser das. Es könne nicht sein, „dass die zukünftige Pension davon abhängt, in welchem Sternzeichen man geboren ist.“

Frauen doppelt benachteiligt

Der Kärntner Landeshauptmann stellte deshalb klar: Wenn die Bundesregierung nicht noch im März „eine Lösung im Interesse der Pensionistinnen und Pensionisten zustande bringt, wird es vonseiten der SPÖ zu einer Verfassungsbeschwerde kommen.“

Frauen benachteiligt die aktuelle Regelung ganz besonders. Denn ihr Pensionsalter wird schrittweise dem der Männer angepasst. Dadurch liegt der Pensionsstichtag für Frauen ab 2024 grundsätzlich im zweiten Halbjahr. Eine Angestellte mit durchschnittlicher Pension würde durch die Regelung 55.000 Euro verlieren, ein Angestellter mit durchschnittlicher Pension 73.000 Euro.

Fachkräftemangel

Die Regelung bringt noch ein zweites Problem mit sich: Geht jemand heuer in Pension, rentiert es sich aufgrund der hohen Inflationsrate, seinen Pensionsantrittstermin vorzuverlegen. Dabei fehlen der Wirtschaft schon jetzt Fachkräfte. Das könnte sich weiter verschärfen, wenn ÖVP und Grüne nicht einlenken.

NeueZeit Redaktion

Share
Veröffentlicht von
NeueZeit Redaktion
Tags: featured Grüne ÖVP Pension Peter Kaiser SPÖ Sternzeichenpension Teuerung

Ähnliche Artikel

  • Oberösterreich

FAQ: Neues Hundehaltegesetz in Oberösterreich, von „kleine Hunde“ bis „verhaltensmedizinischen Evaluierung“

Am 1. Dezember 2024 tritt in Oberösterreich das neue Hundehaltegesetz in Kraft. Initiiert hat es…

21. November 2024
  • Politik

VW in der Krise: 30.000 von 120.000 Mitarbeiter:innen bangen um ihre Jobs

30.000 Jobs beim deutschen Automobilhersteller VW wackeln. Außerdem soll die Belegschaft von Volkswagen auf 10…

21. November 2024
  • Steiermark

B70 neu: Warum sich die steirische SPÖ zum Ausbau der Landesstraße bekennt

Der steirische Bezirk Voitsberg kämpft mit Verkehr, Lärm und Feinstaub – der Ausbau der Landesstraße…

18. November 2024
  • Wirtschaft

Frechheit! René Benko residiert in Privatvilla, während 1.350 Kika/Leiner-Mitarbeiter Jobs verlieren

Die Möbelkette Kika/Leiner ist pleite. Schon wieder, denn das Sanierungsverfahren ist gescheitert. Bereits 2023 musste…

18. November 2024
  • Allgemein

Novomatic AG und Admiral Casinos & Entertainment AG begehren die Veröffentlichung folgender GEGENDARSTELLUNGEN

Gegendarstellung namens der Novomatic AG   „Gegendarstellung:  Sie halten auf der Website (§ 1 Abs 1…

15. November 2024
  • Oberösterreich

Musik, Sport, Politik: Hier sind fünf berühmte Oberösterreicher, die jeder kennen sollte

Von der Musik über den Sport bis hin zur Politik: Oberösterreich hat viele Talente und…

15. November 2024