Politik

Teuerung: „Ich verstehe nicht, warum die Regierung uns im Stich lässt“

Österreich liegt bei der aktuellen Teuerung merklich über dem EU-Schnitt. Mit 9,2 Prozent im März ist das einer der höchsten Werte im Vergleich zur gesamten Eurozone. Betroffen sind davon vor allem Menschen mit schwächeren Einkommen. Dabei müsste die Regierung nur nach Spanien schauen. Dort hat die linke Regierung es geschafft die Inflation auf 3,1 Prozent zu drücken.

Die gute Nachricht vorweg: auch in Österreich flacht die Teuerung seit Februar langsam ab. Im Vergleich zum Vormonat (10,9 Prozent) sank die Inflation im März mit 9,2 Prozent um 1,7 Prozentpunkte. Auch der Mikrowarenkorb hat um 1,3 Prozentpunkte nachgelassen und lag im März bei 14 Prozent. Von einer wirklichen Entspannung kann man aber noch lange nicht sprechen. Vor allem Menschen mit schwachem, aber auch mit mittleren Einkommen spüren die Teuerung nach wie vor. Auf Lebensmittel kann man schlicht nicht verzichten und wenn der Wocheneinkauf am Ende ein gutes Stück teurer wird, muss der Urlaub heuer für viele ausfallen.

Was ist der Mikrowarenkorb?
Im Mikrowarenkorb wird berechnet, wie viel man für Güter des täglichen Gebrauchs aktuell bezahlt und wie viel teurer oder billiger sie geworden sind. Enthalten sind verschiedene Lebensmittel wie Äpfel, Gebäck oder Tomaten aber auch Tageszeitungen.

Die teuren Lebensmittelpreise spüren auch die Menschen, mit denen die NeuenZeit auf der Mariahilferstraße ins Gespräch gekommen ist. Viele von ihnen äußern ihren Unmut ob der hohen Preise und der unzureichenden Hilfe von der Bundesregierung.

Wie Spanien die Teuerung bekämpft

Schaut man auf Länder wie Spanien oder Luxemburg, die die Inflation im März auf unter vier Prozent bekommen, zeigt sich, dass auch hierzulande ein Kurswechsel helfen könnte. Die Türkis-Grüne Regierung setzt immer noch auf das Gießkannenprinzip, bei dem jede Bürgerin und jeder Bürger den gleichen festgelegten Geldbetrag bekommt. Einzig Einmalzahlungen gab’s in Spanien nicht. Dort hat man hingegen eine Mietpreisbremse beschlossen, einen Gas-Strom-Preisdeckel verabschiedet und ab Jänner fällt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz auf Grundnahrungsmittel ganz weg.

Das wäre auch für Österreich möglich und wird zum Beispiel auch von der Arbeiterkammer (AK) gefordert. Auch eine Steuer auf Krisengewinner wie zum Beispiel Energiekonzerne wäre eine geeignete Möglichkeit, um die hohen Ausgaben gegen die Teuerung zu mindern. Die linke Regierung von Spanien hat gezeigt, wie man Menschen in Krisenzeiten schnell helfen und den Geldbeutel entlasten kann. Die österreichische Regierung hält lieber ergebnislose Lebensmittelgipfel ab.

Erik Mehrle

Erik hat mit 16 mit Poetry Slams begonnen und so seine Liebe für's Schreiben entdeckt. Durch ein Praktikum ist er zur NeuenZeit gekommen - um zu bleiben. Neben seiner Arbeit als Redakteur hilft er uns bei jedem technischen Problem und managed im Hintergrund alles, damit unser Redaktionsalltag rund läuft. Wenn er nicht in der Redaktion ist, spielt er leidenschaftlich Schach und Poker, liebt Filme schauen und versucht sich im Programmieren - gerade lernt er die Programmiersprache Python.

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