Niederösterreich

Gegen Teuerung: Traiskirchen verdoppelt Heizzuschuss & setzt Mieterhöhung bei Gemeindewohnungen aus

Traiskirchen verdoppelt den Heizkostenzuschuss auf 300 Euro und setzt die Mieterhöhung bei Gemeindewohnungen aus. Denn egal mit wem man spricht: Das tägliche Leben wird bald für viele unleistbar sein. Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, will jetzt die Rekord-Teuerungswelle für die Bevölkerung mit Maßnahmen in der Gemeinde abfedern.

„Für viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger ist es auch ohne der aktuellen Teuerungswelle schon schwer genug, Monat für Monat durchzukommen“, erzählt Andreas Babler (SPÖ). Er setzt daher in seiner Stadtgemeinde Schritte, um die explodierenden Preise in Folge des Ukraine-Krieges in Schach zu halten. Bereits durch die Coronakrise sind viele Menschen in finanzielle Schwierigkeiten gekommen und auch die aktuelle Rekord-Teuerung trifft vor allem diejenigen, die ohnehin am wenigsten besitzen.

Traiskirchen will mit Heizkostenzuschuss die Teuerungswelle abfedern

Gemeinsam mit der Stadtregierung wurde beschlossen, den Heizkostenzuschuss für besonders benachteiligte Menschen heuer von 150 Euro auf 300 Euro zu verdoppeln. Außerdem werden die Miet-Erhöhungen in allen Gemeindewohnung der niederösterreichischen Stadtgemeinde für ein Jahr ausgesetzt. Das bedeutet, dass die jährlichen Mehrkosten durch die gesetzliche Miet-Erhöhung für die Mieter:innen ausbleiben. Konkret werden die Haushalte um circa 350 bis 500 Euro pro Wohnung entlastet.

Davon würden laut Babler tausende Bewohnerinnen und Bewohner von Traiskirchen profitieren. Vor allem agiere man „zielgerichtet und effektiv dort, wo viele schon jetzt am Limit sind.“ Gerade in jenen Bereichen, wo man als Stadtgemeinde einen Einfluss hat, will man daher nun Hilfsmaßnahmen setzen. Im Gegensatz zu Baden habe man in Traiskirchen in den vergangenen Jahren weit über 700 Gemeindewohnungen renoviert und die Stadtgemeinde zukunftsfit gemacht. Mit dem Beschluss, die automatische Mieterhöhung auszusetzen, verzichtet die Stadt zugunsten ihrer Einwohnerinnen und Einwohner auf rund 192.000 Euro.

„Wir reden nicht, wir handeln“

Dass es jetzt schnelle, zielgerichtete Hilfe braucht, sieht nicht nur Andreas Babler so. Auch der rote Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl forderte bereits vor mehreren Wochen ein Schutzpaket für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Darin will er von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ein Abschaltverbot für Strom, Gas und Wärme während der kalten Jahreszeit. Außerdem soll die Mehrwertsteuer auf Energie vorübergehend wegfallen. Denn wer sich jetzt vom Frühlingswetter täuschen lässt, verschläft wichtige politische Entscheidungen für den kommenden Winter, so Schnabl.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Allgemein

Billigpakete im Visier: Schluss mit zollfrei unter 150 Euro

Die Zollfreigrenze für Packerl aus Drittstaaten mit einem Warenwert unter 150 Euro fällt. Was das…

14. November 2025
  • Oberösterreich

Sanierungen nötig: Oberösterreichs Brücken unter Druck

Mit einer schriftlichen Anfrage an den FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner erhob die SPÖ den Erhaltungszustand der…

13. November 2025
  • Niederösterreich

Was der Niederösterreich-Plan verspricht – und was wirklich drinsteckt

Mit dem "Plan für Niederösterreich" präsentiert der Landtagsklub der SPÖ Niederösterreich ein Zukunftsprogramm für ein…

12. November 2025
  • Gesellschaft

Was das Martinigansl über Macht und Verteilung erzählt

Am 11. November ist Martinitag. Während Kinder mit Laternen durch die Straßen ziehen und das…

10. November 2025
  • Kärnten

Kärntner Sanierungs-Euro: Neue Förderung ab 2026

Das Land Kärnten stellt die Altbausanierung auf völlig neue Beine. Ab dem 1. Jänner 2026…

8. November 2025
  • Kommentar der Redaktion

Warum der November uns runterzieht und wie wir ihn besser aushalten

Der November ist kein einfacher Monat. Er will nichts von uns. Und gerade das macht…

7. November 2025