Gesellschaft

Rechtsextremismus: Ungerechtigkeit bedeutet mehr rechtsextreme Wähler

Rechtsextremismus

Ungerechtigkeit

 

Die gewerkschaftsnahe Hans Böckler Stiftung aus Deutschland hat den Zusammenhang zwischen steigender sozialer Ungerechtigkeit und den Wahlerfolgen extremer Parteien untersucht. Über viele Jahrzehnte stimmte ein Großteil der Wählerinnen und Wähler für die etablierten politischen Parteien. Ab 1990 begann sich das aber zu verändern.

Für die Studie wurden 291 Parlamentswahlen seit den 1970er Jahren untersucht. Demnach haben die extremen Parteien ihren Anteil bei Wahlen seit den 1990ern im Schnitt mehr als verdoppelt. Die etablierten Parteien haben im selben Ausmaß verloren. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Die Arbeit beschäftigt sich zwar mit der Situation in Deutschland, die Ergebnisse sind allerdings wohl auch in Österreich anwendbar.

Höhere Löhne, weniger Rechtsextremismus

Dabei zeigt sich, dass seit 2000 nur mehr die rechtsextremen Parteien von der steigenden Ungleichheit profitieren. Der Wahlerfolg linksextremer Parteien scheinen davon nicht beeinflusst zu werden. So lässt sich aus der Studie auch ein einfaches Rezept gegen Rechtsextremismus ableiten: Steigen die Einkommen der ärmsten zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung, verlieren rechtsextreme Parteien deutlich an Wählerstimmen. Die Studie konzentriert sich ganz auf harte ökonomische Fakten und zeigt eindeutig: die steigende Ungerechtigkeit der letzten Jahrzehnte hat die Ärmsten für rechtsextreme Propaganda empfänglicher gemacht. Das sagt nichts darüber aus, ob nicht auch andere kulturelle Argumente für den Aufstieg der Rechtsextremen verantwortlich sind. Es zeigt aber eines klar: Je ungerechter Wohlstand verteilt wird, desto besser für Rechtsextreme.

Die Studie

NeueZeit Redaktion

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