(c)Unimarkt
Es ist ein Knall im österreichischen Lebensmittelhandel: Unimarkt zieht sich aus dem Lebensmittelmarkt zurück, über 600 Jobs wackeln, Filialen werden abgegeben oder geschlossen. Von „geordnetem Rückzug“ ist die Rede – doch für die Beschäftigten zählt Klarheit. Die Gewerkschaft rät: Nichts vorschnell unterschreiben.
Der Lebensmittelhändler Unimarkt mit Sitz in Traun (Bezirk Linz-Land) hat am 30. September 2025 bekanntgegeben, dass er alle seine Standorte verkaufen und sich vom Lebensmittelmarkt zurückziehen wird. Unimarkt meldete über 600 Beschäftigte in den Filialen und in der Zentrale beim AMS-Frühwarnsystem an.
Was steckt dahinter – und vor allem: was bedeutet das für die Angestellten von Unimarkt?
Das Unternehmen schloss den Logistikstandort Graz Ende Februar 2025.
Im März 2025 kündigte die Lebensmittelkette an, die Zahl ihrer Standorte von 125 auf 103 Filialen zu reduzieren.
Für 2024/25 plante das Unternehmen eine konsequente Franchise-Offensive: Künftig sollten Franchise-Partner alle Filialen betreiben.
Wo das Unternehmen keinen Franchise-Partner fand, schloss es die Filiale – wie etwa in Ebelsberg (Linz). Dort stellte es den Betrieb bereits Mitte Juni 2025 dauerhaft ein.
Die Gewerkschaft GPA rief die Bundeswettbewerbsbehörde auf, „eventuelle Prüfungen wettbewerbsrechtlicher Fragen bei der Übernahme durch andere Handelsketten möglichst schnell durchzuführen.“
Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, warnt ausdrücklich: „Unterschreiben Sie nichts, ohne es vorher von Betriebsrat oder Ihrer Gewerkschaft GPA prüfen zu lassen.“
Weder Aufhebungsverträge noch neue Vereinbarungen sollten ohne Beratung unterzeichnet werden. Stattdessen gilt:
Die GPA hat bereits Gespräche angekündigt und fordert vom Unternehmen volle Transparenz. Mehr Informationen finden Betroffene hier:
https://www.gpa.at/news/appell-an-unimarkt-beschaeftigte–nichts-unterschreiben–
Der Unimarkt-Rückzug fällt in eine Zeit, in der Lebensmittelpreise kontinuierlich steigen. Während viele Haushalte jeden Cent zweimal umdrehen müssen, verzeichnen die großen Handelsketten weiterhin hohe Gewinne. Regionale Anbieter:innen wie Unimarkt geraten unter Druck– mit Folgen für Beschäftigte und Nahversorgung gleichermaßen.
Der Rückzug von Unimarkt mag als „geordnet“ betitelt werden – er ist es allerdings nur dann, wenn die Beschäftigten nicht zu den Verlierer:innen werden. Denn klar ist: Ein gesunder Lebensmittelhandel braucht nicht nur volle Regale – sondern auch sichere Jobs und faire Preise.
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