„Wir können Kinderarmut abschaffen“, ist sich die Volkshilfe Österreich sicher. Mit einer zweiwöchigen Tour durch ganz Österreich sammelt die Organisation Unterschriften für eine „Kindergrundsicherung“: Jedes Kind in Österreich soll monatlich 200€ bekommen – damit alle unabhängig vom Geldbörserl der Eltern dieselben Chancen haben. Denn: Niemand soll in Armut aufwachsen müssen. Beim Tour-Stopp in Kärnten unterzeichnete Landeshauptmann Peter Kaiser die Petition für eine Kindergrundsicherung.
Armut betrifft nicht nur Erwachsene sondern auch die Personen, die noch gar keinen Einfluss auf ihre finanzielle Situation nehmen können: nämlich unsere Kinder. Die Volkshilfe Österreich will der Kinderarmut nun entgegenwirken und befindet sich gerade auf einem zweiwöchigen „Petitions-Marathon“ durch alle Bundesländer. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Volkshilfe sammeln Unterschriften für die „Kindergrundsicherung“. Deren Ziel: Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben – egal, wie viel die Eltern verdienen.
So sieht das Volkshilfe-Modell der Kindergrundsicherung genau aus: Alle in Österreich lebenden Kinder sollen bis zu ihrem 18. Geburtstag monatlich eine Grundsicherung von 200 Euro bekommen. Sie wird an die Erziehungsberechtigten ausgezahlt. Eltern mit geringem Einkommen bekommen zusätzlich einen Aufschlag von bis zu 425 Euro. Das bedeutet eine Grundsicherung von maximal 625 Euro pro Monat.
Ziel der Kindergrundsicherung ist es, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Die Herkunft, die Religion oder der soziale Hintergrund sollen keine Rolle spielen. Denn wenn man sich einmal in der Armutsspirale befindet, schaffen es die meisten schwer wieder heraus.
Wenn die Kindergrundsicherung nur an jene Kinder ausbezahlt wird, die bereits unter Armut leiden oder armutsgefährdet sind, würde sie dem Staat 600-700 Millionen Euro kosten. Wenn alle in Österreich lebenden 1,5 Mio. Kinder die Grundsicherung bekommen, steigen die Kosten auf zwei Milliarden Euro.
Um Unterstützung für das Modell der Kindergrundsicherung zu sammeln, tourt die Volkshilfe derzeit durch Österreich. Nach Salzburg, dem Burgenland, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark, war am Dienstag Kärnten an der Reihe. „Es ist ein sehr sehr guter Zeitpunkt, dass ihr Kärnten für diese Tage ausgesucht habt“, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der das Volkshilfe-Team empfangen hat. Denn vor wenigen Tagen hat die Kärntner Landesregierung ihr großes Versprechen verwirklicht: Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen werden ab September dieses Jahres kostenlos. Eltern sparen dadurch zwischen 1.700 und 3.000 Euro pro Kind und Jahr.
Im persönlichen Gespräch mit Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger erklärte Peter Kaiser, dass man besonders in der jetzigen Teuerungswelle unsere Kids vor finanziellen Krisen der Eltern schützen müsse. Jedes Kind hätte ein Recht auf eine Grundsicherung – egal wie viel die Eltern verdienen. So werden Kinder nicht nur materiell unterstützt, sondern können sich auch geistig unbeschwert entwickeln, so der Landeshauptmann.
Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger zeigte sich dankbar für die Unterstützung:
„Danke dafür, dass du uns unterstützt, dass wir gemeinsam eine Mehrheit in Österreich zusammen bekommen, die dann die Kindergrundsicherung im Parlament beschließt.“
Kein Kind in Österreich sollte in Armut aufwachsen, so die Volkshilfe. Kinderarmut gehe uns alle etwas an und sollte besonders in der Bundespolitik eine große Rolle spielen. Aber noch immer leidet jedes fünfte Kind in Österreich unter Armut und Ausgrenzung.
In Kärnten sind rund 13.600 der etwa 91.000 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bis 24 Jahre, betroffen.
Landeshauptmann Peter Kaiser hat die Volkshilfe-Petition für die Kindergrundsicherung jedenfalls schon unterschrieben:
„Durch die enorm belastende Teuerung ist eine Kindergrundsicherung so dringend wie noch nie. Solch ein Modell würde für eine moderne und zukunftsweisende Sozialpolitik stehen.“
Hier geht´s zur Petition. Sei ein Teil davon, die Kinderarmut zu bekämpfen!
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