Wegen der Teuerung haben viele Gasthäuser und Restaurants ihre Preise erhöht. Ein Wirt aus Oberösterreich aber macht das Gegenteil: er senkt die Preise. Das kann er sich leisten, weil er fast vollständig energieunabhängig ist. Getränke kosten bei ihm 25 % weniger als anderswo. Und dabei kann der Wirt seine Angestellten sogar über dem Kollektivvertrag bezahlen.
Die Teuerungswelle kennt keinen Halt. Besonders betroffen sind Gastronomen. Denn neben Energie werden vor allem Lebensmittel teurer. Daher können sich viele Menschen den Restaurantbesuch nicht mehr leisten.
Während die meisten Gastronomen ihre gestiegenen Kosten an die Gäste weitergeben müssen, ist es bei einem Wirt in Oberösterreich genau andersherum. Denn das „Landhotel Schicklberg“ produziert Wärme und Strom zu fast 100 % selbst. Und ist damit energieunabhängig.
Weil das Landhotel Schicklberg weitgehend energieautark ist, sind auch die Preise im Restaurant entsprechend niedrig. Auf Anfrage der NeuenZeit sagt Geschäftsführer Christian Zacherl: „Für Getränke zahlt man bei uns um einen Euro weniger als in vergleichbaren Restaurants“. Im Durchschnitt sind die Preise im Landhotel Schicklberg um 25 Prozent günstiger.
Seit dem Sommer sind wir energieautark – von Öl und Gas sind wir komplett unabhängig
Christian Zacherl investierte bereits 2015 in die Ökologisierung der Heiztechnik. Damals errichtete er mehrere Wärmepumpen und eine Solaranlage. Es folgte eines der innovativsten Energieprojekte in Oberösterreich: Über die Jahre erweiterte der Wirt die Wärmepumpen und schaffte eine Pholovoltaikanlage an. Damit produziert Zacherl neben der Wärme auch seinen eigenen Strom.
„Seit dem Sommer sind wir energieautark – von Öl und Gas sind wir komplett unabhängig“, sagt Zacherl. Das Ziel sei auch die vollständige Unabhängigkeit von öffentlichen Netzen. Insgesamt hat Zacherl bereits 1,8 Millionen Euro in die Umrüstung seines Betriebs investiert: „In vier Jahren hat sich das gerechnet“. Die Umrüstung sieht Zacherl als Beitrag zur Energiewende.
Alkoholfreie Getränke sind bis zu 60 Cent billiger geworden, in Zeiten wo alles teurer wurde
Bereits zu Ostern konnte der Gastronom seine Preise senken – während fast überall sonst die Preise steigen. „Alkoholfreie Getränke sind bis zu 60 Cent billiger geworden, in Zeiten wo alles teurer wurde“. Auch die Preise für Speisen wurden gesenkt: „Bei uns kann man um 12€ ordentlich essen gehen“, sagt Zacherl der NeuenZeit.
Die Teuerung bekomme er trotzdem zu spüren: „Die Lebensmittel, die wir zukaufen, sind natürlich um einiges teurer geworden, – aber das können wir uns leisten.“ Das Landhotel Schicklberg verzeichnet nämlich Kundenzuwachs. Die Preissenkung hat sich also offenbar ausgezahlt. „Es kommen jetzt viele neue Gäste, die vorher noch nie da waren“, sagt Zacherl.
Wenn wegen der Teuerung im Landhotel Schicklberg überhaupt Einsparungen nötig sind, werde das von der Gewinnmarge abgezogen, so Zacherl. „Die Mitarbeiter werden über dem Kollektivvertrag bezahlt, das war bei uns immer schon so“. Wer will, kann sich über eine Mitarbeiterbeteiligung auch ein Elektroauto als Dienstwagen anschaffen. „Dadurch sparen sich Mitarbeiter 600€ monatlich für das Auto.“
In Zukunft will Christian Zacherl die Unabhängigkeit seines Gasthofs weitersteigern. Über die angrenzende Landwirtschaft sollen Lebensmittel vermehrt selbst hergestellt werden. Das Wasser kommt bereits jetzt aus dem eigenen Brunnen.
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