Wann kommt die 35-Stunden-Woche? Ihre Vorteile sprechen für sich: die 35-Stunden-Woche verhindert viele psychische Erkrankungen, lässt mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys. Außerdem sind wir produktiver, wenn wir mehr Freizeit haben. Aber die ÖVP weigert sich, auch nur darüber zu reden. Dabei ist jede:r zweite Beschäftigte in Österreich dafür.
Bei den psychischen Krankheiten liegt Österreich über dem europäischen Durchschnitt. 17,7 Prozent der Österreicher:innen sind betroffen. Besonders oft geht es dabei um Burnout und andere berufsbedingte Krankheiten. Stress, Leistungsdruck und Überarbeitung gehören zu den Hauptursachen. Kein Wunder: In Österreich müssen die Menschen besonders viele Stunden pro Woche arbeiten. Nur in nur einem europäischen Land ist die Arbeitszeit länger.
Das führt nicht nur zu psychischen Erkrankungen: Zu viel Arbeit schwächt unser Immunsystem. Und je länger die Arbeitszeit, desto größer das Risiko für Arbeitsunfälle. Noch dazu essen Menschen unter Stress ungesünder und neigen eher zum Rauchen. Die 35-Stunden-Woche könnte also Krankheiten und Unfälle deutlich reduzieren – kurz: die Menschen in Österreich gesünder machen. Dem Gesundheitssystem würde sie bis zu 12,8 Milliarden pro Jahr ersparen, rechnet die Johannes Kepler Universität in Linz vor.
Seit den 1970ern gilt die 40-Stunden-Woche. Seit 50 Jahren nichts daran geändert. Selbst wenn man geregelte Arbeitszeiten hat, bleiben nach 8 Stunden Arbeit und ein bis zwei Stunden Arbeitsweg wenig Zeit für sich selbst oder die Familie. Wer im Schichtdienst arbeitet, hat es noch schwerer. In vielen Familien sehen Elternteile ihr Kinder nur selten – und wenn, sind sie erschöpft und ausgelaugt.
Die 35-Stunden-Woche könnte also vielen Kindern „ihre Eltern zurückgeben“. Den Menschen in Österreich bliebe auch endlich genug Zeit für sich selbst, Freunde und Hobbys. Deshalb ist jede:r zweite Beschäftigte in Österreich für kürzere Arbeitszeit. Bei Kollektivvertragsverhandlungen ist die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich immer öfter Thema. Zuletzt im Gesundheits– und Sozialbereich.
Die Vorteile der 35-Stunden-Woche liegen also auf der Hand. Trotzdem will die ÖVP nichts davon wissen. Sie warnt vor Pleitewellen, weil Österreichs Unternehmen dann international nicht mehr wettbewerbsfähig wären. Es sind dieselben Argumente, mit denen dieselbe ÖVP schon vor 50 Jahren gegen die 40-Stunden-Woche gewettert hat. Nichts davon ist damals eingetreten, im Gegenteil: Die österreichische Wirtschaft ist rasant gewachsen. Und es gab mehr Jobs, weil die Arbeit auf mehr Menschen verteilt wurde.
Das wissen auch viele der Unternehmen, die international tätig sind und laut ÖVP mit der 35-Stunden-Woche nicht mehr wettbewerbsfähig wären. Sie haben erkannt: Ausgeruhte, glückliche Mitarbeiter:innen sind produktiver. Deshalb haben sie bereits jetzt die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich reduziert.
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