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Stationen schließen, OPs müssen verschoben werden: In NÖ Krankenhäusern fehlt das Personal

Bild Krankenhaus: WikimediaCommons/KarlGruber/CC BY-SA 4.0, Bild Mikl-Leitner: BMEIA, CC BY-SA 2.0

Die Situation in Niederösterreichs Spitälern ist beängstigend: Stationen schließen, Betten werden gesperrt und dringende OPs werden verschoben. Es gibt zu wenig Personal und die  Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen bekommen das im Krankenhaus zu spüren. Denn die Landesregierung unter Mikl-Leitner hat die Warnungen der Expert:innen jahrelang einfach ignoriert. So bleibt etwa der Nachwuchs aus, da keine Anreize für Berufseinsteiger:innen geschaffen wurden. Dabei gäbe es Lösungen.  

Im März 2022 ging folgende Dienstanweisung der Landesgesundheitsagentur an alle Mitarbeiter:innen des Klinikums Baden-Mödling:

„Liebe Abteilungsvorstände und Standortleitungen (…), liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. 

Da es zu massiven Personalausfällen gekommen ist und die Situation sich stündlich verschlimmert, sind wir gezwungen den gesamten Krankenhausbetrieb in Landesklinikum Baden-Mödling auf Notfallbetrieb umzustellen“.  

Das Landesklinikum kann also keine neuen Patient:innen mehr aufnehmen und muss anstehende OPs verschieben, um die Notfallversorgung aufrechtzuerhalten. Der Grund: Kein Personal. Denn die ÖVP-Landesregierung unter Johanna Mikl-Leitner schaut seit Jahren weg, obwohl Expertinnen und Experten schon länger auf die katastrophalen Folgen des Personalmangels hinweisen. 

NÖ: Spitäler schließen Abteilungen und sperren Betten

Das Krankenhaus Baden-Mödling ist leider kein Einzelfall. In vielen Spitälern in Niederösterreich ist die Situation ähnlich schlimm: So sperrt etwa das Spital St. Pölten die HNO-Station, das Krankenhaus Waidhofen/Ybbs die Entbindungsstation und das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf jedes zehnte Spitalbett. 

Auch dem Krankenhaus in Wiener Neustadt droht die Schließung einzelner Stationen – ebenfalls wegen des Personalmangels. Das Krankenhaus wurde 2008 von der Landesregierung NÖ übernommen. Seitdem verschlechtert sich die Lage zunehmend. 

Krebsbehandlungen, Augenoperationen und Geburten: Immer wieder müssen Patient:innen auf andere Bundesländer ausweichen. 

Mitarbeiter:innen sind überarbeitet und ausgebrannt

Das Problem des Personalmangel ist nicht neu. Viele Ärzte und Ärztinnen, Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen sind überarbeitet, übermüdet oder ausgebrannt. Und das nicht erst seit Corona. Durch den Mangel an Vertretungen haben sie oft keine Freizeit, um sich zu erholen. Die Belastung betrifft die komplette Belegschaft. Von der Hebamme, über das medizinische Personal bis zur Reinigungskraft. 

NÖ Krankenhaus Pflege: Aufgrund des Personalmangels stehen viele Betten leer.
Wegen des Personalmangel müssen einige Krankenhäuser Betten sperren. So zum Beispiel das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf. (Foto: Unsplash) 

Mikl-Leitner schafft keine Anreize für Berufseinsteiger:innen

Eine Karriere im Spital – in welcher Position auch immer – bietet für viele Berufseinsteiger:innen keinen Anreiz mehr. Der Stress, die Belastung und die intensive Ausbildung stehen in keinem Verhältnis zum vergleichsweise niedrige Lohn und den langen Arbeitszeiten. Auch hier hat die Landesregierung von Johanna Mikl-Leitner zu lange zugeschaut. 

SPÖ: Mindestgehalt während der Ausbildung im Krankenhaus

Klar ist: Der Mangel ist hausgemacht. Die Lösung wäre jedoch möglich, da sind sich Gesundheitsexpert:innen weitgehend einig. Eigentlich ist es ganz einfach: Das Personal muss entlastet werden. Hierfür braucht es mehr Berufseinsteiger:innen. Die Ausbildung muss also wieder reizvoller sein. Vorschläge hierfür gibt es bereits. 

Ein garantiertes Mindestgehalt für Auszubildende und Studierende im Medizin-Bereich wäre ein solcher Anreiz. Etwas Ähnliches gibt es bereit für Polizeischüler:innen: Sie erhalten im ersten Lehrjahr 1.800 Euro pro Monat. Jedoch wurde dieser Vorschlag von der ÖVP NÖ bereits im Landtag abgelehnt.

Ein weiterer Vorschlag der SPÖ von Landeshauptfrau Stellvertreter Franz Schnabl – ebenfalls von der ÖVP NÖ abgelehnt – wäre die Schaffung eine Ausbildungs-GmbH. Über diese wären Auszubildende dann die gesamte Ausbildungsdauer arbeits- und sozialrechtlich abgesichert. 

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