Ohne regionale Nachwuchsförderung ist der Amateurfußball bald Geschichte. Foto: Unsplash/Baylee Gramling
Fußballfans blutet das Herz: für alle Fußballvereine im Amateurbereich ist die Saison abgesagt. Denn in den Amateurligen ist der Fußball noch „echt“. Da ist man nah dran. Da kennt man viele der Spieler persönlich. Da schmecken Schnitzelsemmel und Bier besser. Und da sind die Feiern nach den Spielen in der Kantine – egal ob Sieg oder Niederlage – unübertrefflich.
Aber der steirische Fußball steht vor Problemen, immer weniger Kinder spielen in den Nachwuchsmannschaften, weshalb immer mehr Vereine gezwungen sind auf Legionäre zu setzen. So ein Legionär verdient bald mal, selbst in der 1. Klasse, bis zu 1.000 Euro pro Monat! Es sind dabei unglaubliche Summen im Spiel, die die Vereine vor Existenzängste stellen. Hier müsste wieder Maß und Vernunft einkehren, denn viele Mannschaften bestehen schon fast zur Hälfte aus Legionären. Der finanzielle Aufwand ist enorm, die Identifikation mit der Mannschaft und den Fans geht verloren.
Die einst heißen Derbies, wo jeder jeden kannte, werden immer kühler, die Anfeuerungsrufe immer leiser. Dieser Trend setzt sich jetzt schon mehrere Jahre fort, mehr und mehr Vereine müssen den Spielbetrieb einstellen. Natürlich geht er mit der Ausdünnung des ländlichen Raums in vielen steirischen Regionen einher. Natürlich muss dieser in erster Linie gestärkt werden.
Aber vielleicht kann man diese Krise auch als Chance für den Amateurfußball nutzen. Damit Initiativen gesetzt werden, dass der Nachwuchs wieder mehr gefördert wird, dass Kooperationen vereinfacht werden und dass es auch für kleinere Vereine Förderungen gibt. Es wäre dringend nötig die so hohe Anzahl an Fußballlegionären nicht mehr notwendig zu machen. Davon würden alle profitieren, der Verein, die Fans und der steirische Fußball an sich. Denn der örtliche Fußballverein ist neben dem Wirtshaus (die leider auch immer weniger werden), der Blasmusik und der Freiwilligen Feuerwehr einer der zentralen Eckpunkte des Zusammenkommens und Zusammenlebens. Das soll er auch in Zukunft bleiben.
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