Besonders große Sorgen haben die Österreicherinnen und Österreicher demnach vor steigender Arbeitslosigkeit (76 Prozent), einer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich (76 Prozent) und einer tiefergehenden Wirtschaftskrise (75 Prozent). Besonders die Sorge um die Arbeitslosigkeit ist zuletzt deutlich gestiegen. Kein Wunder bei der schweren Wirtschaftskrise in der wir uns befinden.
Gerechtigkeit und Sozialstaat gegen die Wirtschaftskrise
Die Umfrage zeigt auch große Zustimmung zu den zentralen Forderungen der Gewerkschaft. 89 Prozent finden, dass nur mit einem starken Sozialstaat die Krise gut überwunden werden kann. 88 Prozent wollen Steuersenkungen für kleine und mittlere Einkommen und 86 Prozent fordern höhere Steuern für Digitalkonzerne wie Amazon. 81 Prozent fordern mehr Geld für Beschäftigte im Handel und Gesundheitswesen. 80 Prozent wünschen sich eine gerechtere Gesellschaft. 76 Prozent unterstützen starke Gewerkschaften. 73 Prozent unterstützen Vermögenssteuern.
Arbeitszeitverkürzung: Mehrheit dafür
Immer noch 57 Prozent sind für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und für eine Verkürzung der Arbeitszeiten. Besonders hoch ist die Zustimmung bei denen, die über Kurzarbeit gerade selber eine Form von verkürzter Arbeitszeit erleben. Hier unterstützen 73 Prozent die Forderung. Ökosteuern unterstützen hingegen nur 50 Prozent. Alle Verschlechterungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden mit großer Mehrheit abgelehnt. Mehr Gerechtigkeit ist der überwältigenden Mehrheit der Menschen in Österreich hingegen besonders wichtig.
Die IFES-Studie zeigt, dass zentrale gewerkschaftliche Forderungen von einer großen Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher unterstützt werden. Erstaunlich, wie wenig präsent die Themen dennoch im öffentlichen Diskurs und im Programm der Bundesregierung sind.