Kärnten startet das Pilotprojekt „Back to the Future“ für ältere Jobsuchende und Langzeitarbeitslose. Das Motto: Die Kenntnisse und Fähigkeiten der Teilnehmer stehen im Mittelpunkt, nicht ihr Alter oder die Dauer ihrer Arbeitslosigkeit.
14.700 Kärntnerinnen und Kärntner sind derzeit arbeitslos gemeldet. Rund 6.000 von ihnen sind älter als 50 Jahre. Über 4.000 Personen sind seit mehr als einem Jahr auf Jobsuche, sie gelten als „langzeitarbeitslos“. Das ist die eine Seite. Die andere: Zwei Drittel der Kärntner Industriebetriebe bezeichnen es laut Umfrage der Industriellenvereinigung als ihre größte Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu finden.
Fachkräftemangel und hartnäckige Arbeitslosigkeit bei Älteren – diese beiden Seiten will jetzt das Kärntner Pilotprojekt „Back to the Future“ („zurück in die Zukunft“) zusammenführen.
„Dem Arbeitskräftemangel kann man nur begegnen, wenn man auf das gesamte Arbeitskräftepotential zurückgreift“, sagt Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) bei der Präsentation des Projekts. „Ausbildungsdefizite können geschult werden, Lebenserfahrung aber nicht.“
Im Kern funktioniert das Pilotprojekt so: Teilnehmende Betriebe erstellen für ihre freien Stellen Jobprofile. Das AMS vermittelt für diese Profile dann gezielt Personen aus der Zielgruppe der Älteren und Langzeitarbeitslosen. Teil des Vermittlungsprozesses sind Schnupperphasen, in denen sich die potenziellen Arbeitgeber und Arbeitnehmer kennenlernen können. Bei Bedarf werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt, damit das Jobprofil auch wirklich zum Bewerber passt.
„Back to the Future“ startet vorerst im Raum St. Veit. Das Pilotprojekt von Land Kärnten und AMS Kärnten rückt die Kenntnisse und Fähigkeiten der Teilnehmer in den Mittelpunkt, nicht ihr Alter oder die Dauer ihrer Arbeitslosigkeit. „Es gilt, allen eine Chance zu geben“, sagt Arbeitsmarktreferentin Schaunig.
Zentraler Baustein ist die Zusammenarbeit mit den Betrieben. Neben der Betreuungseinrichtung Humanomed in Althofen sind auch die Industriebetriebe Flex, Fundermax, Treibacher Industrie und GREENoneTEC von Anfang an dabei.
Der Aufsichtsratsvorsitzende von Flex-Europa, Erich Dörflinger, erklärt die Teilnahme seines Unternehmens so: Er habe gelernt, wie viel die Erfahrung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wert sei.
„Back to the future“ ist Teil von mehreren Kärntner Maßnahmen am Arbeitsmarkt. Der landeseigene „territoriale Beschäftigungspakt“ (TEP) etwa ist 2021 so hoch dotiert wie noch nie. Maßnahmen um 70 Millionen Euro kommen mehr als 6.000 Jobsuchenden zugute.
Mittlerweile hat Kärnten weniger Arbeitslose als vor der Corona-Krise. Im Vergleichszeitraum vor der Pandemie waren 17.500 Kärntnerinnen und Kärntner arbeitslos gemeldet. Jetzt sind es nur mehr 14.700.
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