Schauplatz politischer Kundgebungen und Demonstrationen: Der Wiener Ballhausplatz gehört zu den wichtigsten politischen Orten der Stadt. Doch woher kommt eigentlich der Name und was hat das mit Badminton zu tun? Die Geschichte des Ballhausplatzes.
Zu Zeiten der Monarchie wurde der Ballhausplatz häufig als Synonym für das Außenministerium der k.u.k Monarchie verwendet, das sich hier bis 1918 befand. Heute ist der Ballhausplatz Synonym für die österreichische Bundesregierung und das Bundeskanzleramt.
Der Name des Ballhausplatzes kommt von den verschiedenen Ballhäusern, die vom 18. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts hier standen. Schon im Jahr 1521 hatte der spätere Kaiser Feridnand I. in Wien das Ballspiel eingeführt. Es handelte sich um eine Vorform des heutigen Badminton und war schon bald unter den Aristokratinnen und Aristokraten sehr beliebt.
Nach dem “Anschluss” an das Deutsche Reich drängten die Nationalsozialisten die Bedeutung des Ballhausplatzes bewusst zurück. Stattdessen wählte der “Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“, Josef Bürckel, das Parlamentsgebäude als Amtssitz. Das blieb bis Juli 1940 so. Ab dann zog der NSDAP-Gauleiter Baldur von Schirach das Bundeskanzleramt vor. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bundeskanzleramt während eines Bombenangriffes schwer beschädigt. Der rechte Flügel des Gebäudes wurde fast völlig zerstört. Gegen Ende des Krieges wurde am Tor des beschädigten Hauses ein kleiner, handgeschriebener Zettel angebracht. Darauf stand die Bitte, dass sich alle früheren Beamten melden sollen, um ihren Dienst wieder aufzunehmen. Der Krieg war vorbei.
Neben dem Heldenplatz ist der Ballhausplatz auch ein politisch bedeutsamer Ort: Oftmals ist er Schauplatz politischer Kundgebungen, Bewegungen, Proteste und Demonstrationen. Auch fanden hier mehrere markante Ereignisse statt, die sich in das Gedächtnis vieler Österreicherinnen und Österreich eingeprägt haben.
1972 etwa kehrte der Schirennläufer Karl Schranz auf dem Ballhausplatz nach Wien zurück, nachdem er von den Olympischen Winterspielen ausgeschlossen wurde. Trotzdem empfingen ihn Tausende von begeisterten Fans, als er gemeinsam mit Bundeskanzler Bruno Kreisky auf dem Balkon des Bundeskanzleramts erschien.
Im Jahr 2000 war der Ballhausplatz Schauplatz eines ganz anderen Ereignisses. Die Proteste gegen die Angelobung der ersten schwarz-blauen Koalition unter Kanzler Wolfgang Schüssel waren derartig groß, dass die Regierung durch einen unterirdischen Gang zur Angelobung in die Hofburg flüchten musste.
Auch in der jüngsten Vergangenenheit nahm der Ballhausplatz eine wichtige Rolle ein: Nach Bekanntwerden des Ibizia-Skandals versammelten sich Tausende am Ballhausplatz, um den Rücktritt des damaligen FPÖ-Vizekanzlers Heinz-Christian Strache zu fordern. Am nächsten Tag trat er zurück.
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