Oberösterreich

Mindestens ein Bankomat pro Ortschaft in OÖ: Banken sollen Betriebskosten zahlen

Banken verdienen gut an den Konten und am Geld der Österreicherinnen und Österreicher. Dennoch wollen sie oft die Kosten für Bankomaten in Ortschaften ohne Bankfiliale an die Gemeinden abwälzen. „Jeder Ort verdient einen Bankomat!“ sagt der Chef der SPÖ Oberösterreich, Michael Lindner. Er fordert, dass die Banken das bezahlen – nicht die Bürgerinnen.

Die Banken verdienen gut in Österreich. Trotzdem schließen sie immer mehr Filialen und verlangen horrende Gebühren für Bankomaten in kleinen Gemeinden. Der Vorsitzende der SPÖ OÖ, Michael Lindner, will sie in die Pflicht nehmen: Die Geldinstitute sollen in Gemeinden ohne Bankfiliale die Kosten für Bankomaten übernehmen. Für ihn ist klar: In jeder Ortschaft muss es zumindest einen Bankomat geben.

Betreiber will von Gemeinde 23.500 Euro für Bankomat im Ort

Immer mehr Gemeinden haben keinen Bankomat. Denn die Banken verlagern ihr Geschäft zusehends ins Internet. Das verursacht weniger Kosten und bringt deshalb üppigere Gewinne. Bereits im Jahr 2021 gab es in 317 Gemeinden keinen Bankomaten mehr. Inzwischen sind es laut Schätzungen 450 Gemeinden, die ohne Bankomat auskommen müssen – oder für dessen Nutzung Gebühren zahlen.

Denn wollen Gemeinden einen Bankomaten, obwohl die Filiale im Ort zu sperrt, wird es teuer. 23.500 Euro verlangte beispielsweise eine Betreiberfirma von der kleinen Gemeinde Kemeten in Burgenland.

Lindner: Die Banken sollen für Bankomaten zahlen

Für SPÖ-OÖ-Chef Michael Lindner ist hingegen klar: Das müssen die Banken zahlen. Denn laut Lindner hat „der Bankensektor eine Verantwortung für die Bevölkerung.“ Die Geldinstitute verzeichnen Rekordgewinne. Im Vorjahr waren es 10,2 Milliarden Euro. Sie verdienen gut daran, dass immer weniger Bargeschäfte stattfinden. Bei jeder Lohnüberweisung, jedem Zahlungseingang und jeder Rechnung, die die Österreicherinnen und Österreicher per Überweisung zahlen, klingelt es auch in den Kassen der heimischen Geldinstitute.

Im Gegenzug sperren sie Filiale um Filiale zu. Dadurch gibt es in zahlreichen Gemeinden gar keine Möglichkeit mehr, Geld beim Bankomat abzuheben. Und ihre Liste wird jeden Tag länger. Das schadet das der Lebensqualität im Ort und nicht zuletzt der Umwelt. Denn Menschen müssen deshalb kilometerweit fahren, um Geld abzuheben. Auch wenn sie eigentlich nur im Ort einkaufen oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen. Oder aber sie zahlen mit Karte – und dann verdienen die Banken wieder mit. Sie können also gut damit leben, wenn es in immer mehr  Gemeinden keinen Bankomat gibt.

Den Gemeinden geht das Geld aus

Deshalb lassen sie die Gemeinden auf den Kosten für Bankomaten sitzen. Doch Kommunen können sich das nicht mehr leisten. Erst kam Corona, dann die Teuerung. Vor allem die Kosten für Energie und Bauvorhaben explodieren. Die Banken hingegen haben Corona gut überstanden und konnten beim Boom des Online-Handesls mitschneiden.

Lindner und die SPÖ wollen deshalb eine gesetzliche Lösung, die die Banken zwingt, die Kosten für mindestens einen Bankomat in jedem Ort zu übernehmen.

NeueZeit Redaktion

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