Bürgerinnen und Bürger der belgischen Stadt Eeklo zahlen um 40% weniger für Strom als anderswo. Die Energie wird dort nicht von großen Konzernen, sondern von einer Windkraft-Genossenschaft produziert. Die Gewinne aus den Kraftwerken investiert die Genossenschaft in öffentliche Sportplätze und Schulen. Dafür ist die Bevölkerung mit dem Bau neuer Windkraftanlagen einverstanden, hat ORF.at recherchiert.
Die belgische Kleinstadt Eeklo produziert 130% des eigenen Energiebedarfs – also mehr, als die Stadt selbst braucht. Die Kraftwerke gehören allerdings keinen profitorientierten Energiekonzernen, sondern der Genossenschaft “Ecopower”.
2001 begann sie die ersten drei Windturbinen in Eeklo zu bauen. Anrainerinnen und Anrainer, die zunächst skeptisch waren, wurden von Anfang an eingebunden. Der Strompreis der Genossenschaft ist nicht nur um 40% niedriger als marktüblich, die Mitglieder der Genossenschaft bekommen auch eine kleine Dividende und entscheiden gemeinsam, wie der Gewinn von „Ecopower“ verwendet werden soll.
Die Energie-Genossenschaft fördert etwa soziale Projekte in der Stadt. Das stärkt wiederum den Rückhalt in der Bevölkerung für neue Kraftwerks-Bauprojekte. Mittlerweile kommt auf 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner ein ganzes Windkraftwerk.
Die Energiewende ist in Eeklo nicht von „oben“ verordnet, sondern kommt aus der Bevölkerung selbst. Außerdem denkt die Kleinstadt die Klimafrage zusammen mit der sozialen Frage: Der Strom aus Windkraft macht die Stadt nicht nur klimafreundlicher, sondern auch unabhängiger und die Energiepreise leistbarer.
Vom Baustellenlärm bis zu den Motorengeräuschen wurden die Sorgen der Menschen ernst genommen. Die Genossenschaft hat viel Aufklärungsarbeit geleistet und etwa gemeinsame Fahrten zu anderen Windkraftanlagen organisiert. Gleichzeitig hat man die Einnahmen aus den Kraftwerken genutzt, um in öffentliche Sportplätze und Schulen zu investieren. So ist die Energiewende in Eeklo kein Elitenprojekt, sondern eine gemeinschaftliche Aufgabe – von der auch alle profitieren können.
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