260 Millionen Euro sollen bis 2027 in die Öffis im Burgenland fließen. Neue Verkehrsknotenpunkte von Nord bis Süd sind geplant und sogar die entlegensten Winkel sollen endlich mit Öffis erreichbar werden.
Wer am Land wohnt, braucht ein Auto. Wer ein Auto hat, fährt seltener Öffis. So einfach die Rechnung, so komplex die Problemstellung. Verkehrslandesrat Dorner will das nun lösen: Gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium (BMK) und der ÖBB-Infrastruktur-AG legte er vergangenen Mittwoch das Ergebnis intensiver Verhandlungen vor.
Das Öffi-Netz der Zukunft
Etwa 261 Millionen Euro fließen bis 2027 in das burgenländische Bus- und Bahnnetz. Das Geld soll in schnellere Öffi-Verbindungen, den Ausbau und die Modernisierung bestehender Strecken sowie den Bau der Schleife Ebenfurth fließen. Vor allem letztere soll künftig eine schnellere Anbindung nach Wien für Pendlerinnen und Pendler aus dem Nord- und Mittelburgenland ermöglichen. Außerdem wird die Mattersburger-Bahn zwischen Wiener Neustadt und Sopron elektrifiziert. Einige Haltestellen auf der Strecke (Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Mattersburg-Nord und Marz-Rohrbach) werden modernisiert und noch mehr Park&Ride-Anlagen und Fahrradabstellplätze installiert.
Verkehrs-Drehkreuze für das Burgenland
Eine noch wichtigere Rolle nehmen künftig die Bahnhöfe Wulkaprodersdorf, Deutschkreutz und Parndorf ein. Als Verkehrs-Drehkreuze sollen sie die Regionen noch besser vernetzen und eine verstärkte Anbindung ans Busnetz gewährleisten. Das Ziel von Verkehrslandesrat Heinrich Dorner und dem Land Burgenland: Das Bus-Angebot bis in die entlegensten Regionen erweitern. „Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs wird insgesamt erhöht. Klimafreundliche Mobilität somit Zug und Zug immer mehr an Bedeutung gewinnen.“ Das soll auch durch moderne Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen und gemütliche zeitgemäße Bahnhofsvorplätze erreicht werden.
Weichen gestellt für mehr Öffis im Burgenland
Bisher schnitt das Burgenland bei der Öffi-Nutzung immer am schlechtesten ab. Die Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmittel hinkte im Österreich-Vergleich nach: Mehr als die Hälfte aller Gemeinden sind schlecht oder überhaupt nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Nicht nur schnellere und besser miteinander verbundene Öffis stehen daher ganz oben auf der Agenda. Auch barrierefreies und nachhaltiges Reisen werden nun in den Mittelpunkt gerückt. Daher gibt es Kostenbeiträge zur Attraktivierung fahrgastschwächerer Strecken. Mehr als 29 Millionen Euro kommen dafür direkt vom Land Burgenland. Damit wird man im Vergleich mit Restösterreich dann bald besser abschneiden.