Das Burgenland wird den Wärmepreisdeckel verlängern. Landeshauptmann Doskozil will so dafür sorgen, dass die Burgenländer „bei steigenden Heizkosten ein Sicherheitsnetz“ haben. Denn der Krieg in Nahost könnte die Teuerung bald wieder antreiben. Die Burgenländerinnen und Burgenländer sollen sich das Heizen trotzdem leisten können.
Das Burgenland wird den Wärmepreisdeckel auch im Jahr 2024 beibehalten. Das kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil letzte Woche an. Mit dem Wärmepreisdeckel wolle man weiterhin dafür sorgen, dass sich die Bevölkerung das Heizen leisten kann.
„Für mich ist klar, dass die Menschen Gewissheit haben müssen, dass sie bei steigenden Heizkosten ein Sicherheitsnetz haben. Dazu bekenne ich mich als Landeshauptmann.“ Hans Peter Doskozil, Landeshauptmann im Burgenland (SPÖ)
Burgenländer:innen zahlen nur bis zu 3 % ihres Jahreseinkommens für Heizkosten
Der Wärmepreisdeckel sorgt dafür, dass Burgenländerinnen und Burgenländer nur einen bestimmten Anteil ihres Einkommens fürs Heizen zahlen müssen. Der Zuschuss ist sozial gestaffelt und orientiert sich am jährlichen Netto-Jahreseinkommen:
- Haushalte, die Heizkostenzuschuss beziehen, zahlen 3 Prozent
- Haushalte mit einem Einkommen bis 33.000 Euro zahlen 4 Prozent
- Haushalte mit einem Einkommen bis 43.000 Euro zahlen 5 Prozent
- Haushalte mit einem Einkommen bis 63.000 Euro zahlen 6 Prozent
Wärmepreisdeckel: Burgenland will sich nicht auf die Bundesregierung verlassen müssen
Mit dem Wärmepreisdeckel springe man auch für Versäumnisse des Bundes in die Bresche, so Doskozil. Türkis-Grün habe es verabsäumt, „rechtzeitig in die Energie- und Wohnmärkte einzugreifen und damit die Inflation abzubremsen.“
Auch SPÖ-Klubobmann Roland Fürst kritisiert, dass die Bundesregierung zu wenig für die Bevölkerung mache: „Sie [die Bundesregierung] greift nicht in die Energie- und Wohnmärkte ein, um damit die in Österreich noch immer zu hohe Inflation, im Gegensatz zu Europa, abzubremsen.“
Die Burgenland Energie hat ihre Preise mittlerweile stark gesenkt. Trotzdem will Doskozil den Wärmepreisdeckel beibehalten. Denn internationale Krisen, wie derzeit in Nahost, würden neue Teuerungsrisiken entstehen lassen, so Doskozil.
64 Prozent der Burgenländer:innen finden den Wärmepreisdeckel hilfreich
Laut einer aktuellen Umfrage finden 64 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer den Wärmepreisdeckel sehr oder eher hilfreich. Gleichzeitig steht das Thema Teuerung mit 40 Prozent immer noch an erster Stelle der Dringlichkeit.
Eh super, aber wie lange kann sich das Land und die Steuerzahler das leisten? Sinnvoller und nachhaltiger wäre es doch auf lange Sicht, dafür zu sorgen, dass grüne Heizsysteme für noch mehr Menschen leistbarer werden, damit die Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen und damit diversen Staaten endlich Geschichte ist. Sieht man ja jetzt wieder einmal sehr deutlich, wie fragil dieses System ist.
Eine Wärmepumpe ist zum Beispiel eine super Sache, wir sind vor mittlerweile fünf Jahren auf eine Sole-Wasser-WP von Vaillant umgestiegen und haben das keine Sekunde bereut. Mit Photovoltaik am Dach federn sich auch die Stromkosten ordentlich ab und vor allem sind wir frei von diesem Sorgenkarussell, das durch die sich ändernde Weltsituation immer wieder angeschoben wird. Aber die Investition muss man sich halt erstmal leisten können, gerade wenn man wie wir noch eine Tiefenbohrung machen muss, wird das ganz schön teuer. Auf lange Sicht rentiert es sich dann aber, das wurde uns sehr genau vorgerechnet bei der Beratung.
Also da ist glaube ich noch sehr viel Luft nach oben was die Entwicklung angeht. Förderungen sind ja schön und gut aber noch besser wäre es halt, wenn man den Leuten hilft unabhängiger von den schwankenden Preisen zu werden.