Kärnten

Christian Scheider: 1,23 Mio. „Partykonto“ aus Steuergeldern, Schulden, Skandale und Macho-Sprüche

Die Amtsperiode von Christian Scheider stand für Schulden, Skandale, und rüpelhaften Umgangston. Nicht grundlos löste ihn mit Maria-Luise Mathiaschitz eine ruhige Sachpolitikerin ab. Nun ist er mit neuer Partei und altem Stil zurück.

„Wer Sie nicht will, wählt Christian“ steht groß auf einem Wahlplakat von Christian Scheider. Eine klassische Nona-Aussage: Will ich eine Kandidatin oder einen Kandidaten nicht, sollte ich eine oder einen anderen wählen. Zwischen den Zeilen schwingen aber plumper Sexismus und rüpelhafte Feindseligkeit mit. Das Plakat bringt den politischen Stil Christian Scheiders auf den Punkt. Statt inhaltlicher Lösungen setzt er auf Untergriffe.

„Partykonto“: Pralinen für 20.857 Euro

Vizebürgermeister von Klagenfurt Christian Scheider (Team Kärnten). (c) Johann Jaritz / CC BY-SA 4.0

Der Kurier bezeichnete ihn als „Pleiten-, Pech- und Pannen-Bürgermeister“. In Zahlen gegossen bedeutete das am Ende seiner Amtszeit einen Schuldenberg von 94 Millionen Euro. Und die kommen nicht von irgendwo. Während Scheider sich als Bürgermeister volksnah gab, überzog er sein Repräsentationsbudget um satte 700.000 Euro. Insgesamt 1,23 Millionen Euro gab er für fragwürdige Zwecke aus. Der größte Posten auf diesem „Partykonto“ war Eigenwerbung mit seinem Foto oder Namenszug. Auch für Feste gab Christian Scheider beidhändig Steuergeld aus. Die „Bürgernähe“ des ehemaligen Stadtoberhauptes kam die Klagenfurterinnen und Klagenfurter teuer.

Dabei hatte er 2012 versprochen, weniger Steuergeld für sich selbst auszugeben. Denn die Kleine Zeitung hatte über sein „Partykonto“ berichtet. Doch diesem Versprechen folgten keine Taten: Die Steuergeldverschwendung zog sich bis zum Ende seiner Amtszeit durch.

Christian Scheider: Skandale, keine Entscheidungen

In seiner eigentlichen Funktion als Bürgermeister fiel Scheider neben Skandalen immer wieder durch Patzer auf. Als er erfolglos versuchte, den Spitzenbeamten Peter Jost durch eine Parteifreundin zu ersetzen, kostete es Klagenfurt 1,3 Millionen Euro.

Wichtige Entscheidungen zögerte Scheider hinaus, egal ob es um Eishalle, Hallenbad, oder Fußballstadion ging. Schuld waren dabei stets die anderen. Da brachte es auch nichts mehr, dass er sich in einem Video als singender Stadtführer inszenierte. Am Ende seiner Amtszeit standen Chaos und ein sattes Minus im Stadtbudget.

Unklare Wahlkampffinanzen

Im Stil ist sich Christian Scheider treu geblieben. Woher das Geld für seinen Wahlkampf kommt? Absolut unklar. Denn das Team Kärnten existiert als Partei quasi nicht mehr, hat also auch kein wirkliches Budget. Die Kleine Zeitung spricht von über 150.000 Euro Wahlkampfkosten. Sie fragte ihn auch, ob das Geld von Großspendern aus der Immobilienbranche stamme. Scheider rettete sich in Ausflüchte.

Umso deutlicher wird er dafür bei Angriffen auf die amtierende Bürgermeisterin.

NeueZeit Redaktion

Share
Veröffentlicht von
NeueZeit Redaktion
Tags: Christian Scheider Klagenfurt Marie Luise Mathiaschitz Partykonto Skandale

Ähnliche Artikel

  • Oberösterreich

Die KI dreht durch: Linz Tourismus sorgt mit Werbevideo für Furore

Linz Tourismus hat ein Video gelauncht, das die Geister scheidet: Massenpanik, Trump & riesige Würstel…

2. Juli 2025
  • Niederösterreich

Sind das die 5 skurrilsten FPÖ-Landtagsabgeordneten von Niederösterreich?

Der Eine lässt Kinder hinter Stacheldraht einzäunen, der Nächste wettert gegen E-Autos und fährt aber…

1. Juli 2025
  • Allgemein

Good News in Österreich: Weniger Diabeteserkrankungen bei Kindern und Umweltschutz durch Mikroben

Good News in Österreich: Täglich prasseln neue schreckliche Meldungen auf uns ein. Krisen, Kriege und…

23. Juni 2025
  • Frauen

Wenn Frauen laut sind, wird es hässlich. Aber wir bleiben laut!

Mit 61 schreibe ich über Bildung und werde zur Zielscheibe. Nicht, weil mein Beitrag falsch…

16. Juni 2025
  • Gesellschaft

Sensationshunger statt Sorgfalt: Der Amoklauf in Graz und seine mediale Begleitkatastrophe

Noch während Polizei und Rettungskräfte um Leben kämpften, kursierten bereits die ersten Videos der Tat…

13. Juni 2025
  • Niederösterreich

Trautmannsdorf will Kleinkindbetreuung einstampfen – Das sagen Eltern dazu! 

Ein Jahr können Familien ihre Kleinsten noch in die Kleinkindbetreuung “Dorfdinos” in Stixneusiedl/ Trautmannsdorf bringen.…

12. Juni 2025