Das Burgenland will sich nicht auf die Bundesregierung verlassen und baut seine Corona-Schutzmaßnahmen aus. Dank hoher Impfquote ist die Lage stabiler als in den meisten anderen Bundesländern. Zusätzliche Test- und Impfangebote sollen dafür sorgen, dass das so bleibt. Außerdem hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anderen Ländern Hilfe angeboten.
„Die Bundesregierung ist für mich nicht in der Lage, die derzeitige Situation zu beherrschen und richtig mit ihr umzugehen“ – Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wurde bei der letzten Corona-Pressekonferenz des Landes deutlich. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein rede nicht mit den Bundesländern, kritisierte Doskozil: So „kann man aber keine Krise bewältigen.“ Deshalb nehme das Burgenland die Dinge selbst in die Hand.
Seit letzter Woche gilt 2,5 G am Arbeitsplatz. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen entweder geimpft, genesen oder PCR-getestet sein. Allerdings ist das PCR-Testsystem in weiten Teilen Österreichs zusammengebrochen. Deshalb gelten nun auch beaufsichtigte Antigen-Schnelltests. Die Landesregierung hat dafür zusätzliche Teststationen in allen Standorten der Burgenländischen Baudirektion eingerichtet. In Frauenkirchen, Parndorf, Eisenstadt, Mattersburg, Oberpullendorf, Bernstein, Oberwart, Markt Allhau, Großpetersdorf, Güssing und Jennersdorf können Burgenländerinnen und Burgenländer ab sofort kostenlos diese Schnelltests machen. Sie sind dann für 24 Stunden am Arbeitsplatz gültig.
Derzeit sind 83 Prozent der impfbaren Burgenländerinnen und Burgenländer immunisiert. Deshalb ist die Situation in den Krankenhäusern des Landes stabiler als im restlichen Österreich. Deshalb versorgt das Burgenland bereits COVID-Patientinnen und Patienten aus anderen Bundesländern. Doskozil bot den betroffenen Ländern zusätzliche Unterstützung an.
Außerdem baut das Burgenland sein Impfangebot weiter aus. Bis Jahresende sollen 80.000 Burgenländerinnen und Burgenländer dreimal geimpft sein. Auch zusätzliche Erst- und Zweitstiche werden natürlich dazu kommen. Doskozil sprach sich aber klar gegen eine Impfpflicht für Pflegepersonal aus. Er halte nichts davon, jetzt den Druck auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflege zu erhöhen. Sonst laufe man Gefahr, manche zu verlieren. Das will Doskozil „mitten in der vierten Welle, in der die Krankenhäuser am Limit sind“ nicht riskieren.
Die Landesregierung greift auch einer Maßnahme vor, die die Bundesregierung laut Expertinnen und Experten schon lange hätte ergreifen sollen: ab 17. November kommen die FFP2-Masken im öffentlichen Raum, im Gastgewerbe und bei körpernahen Dienstleistern wieder.
Impfen mit Termin: 94 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte impfen im November in allen Bezirken
Impfen ohne Termin: in Gols, Müllendorf, Mattersburg, Oberpullendorf, Oberwart und Heiligenkreuz
Mittwoch bis Freitag von 16 bis 20 Uhr,
Samstag und Sonntag von 8 bis 13 Uhr sowie 13.30 bis 16.30 Uhr
Impfen in allen Gemeinden: Sechs mobile Impf-Teams sind ab der kommenden Woche in allen Bezirken unterwegs.
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