Gesellschaft

Geht’s der Region gut, geht’s uns wirklich allen gut

Denn wie läuft es im Moment: ein internationales Kaffeehausimperium hat 2017 in Österreich weniger als 1.000 Euro Steuern bezahlt und die lokalen Gasthäuser und Kaffeehäuser rundherum müssen nach der Reihe zusperren. Diese Entwicklung ist leider in ganz Österreich bemerkbar. Besonders für den ländlichen Raum ist das eine absolute Katastrophe.

Regional und gerecht

Wie sollte es sein? Herbert ist der Besitzer der örtlichen Tankstelle. Wenn er seinen Job gut macht, verdient er auch gut. Dadurch kann er sich Möbel beim örtlichen Tischler leisten. Der Tischler kann seine Mitarbeiter anständig bezahlen. Und die MitarbeiterInnen der Tischlerei können zum örtlichen Gasthaus essen gehen. Und dann zum Kaffeehaus auf einen Apfelstrudel. Der regionale Wirtschaftskreislauf lebt.

Großkonzerne nur auf den ersten Blick preisgünstig

Wie ist es tatsächlich? Herbert ist nur mehr bei einem Großkonzern angestellt. Er bekommt ein durchschnittliches Gehalt. Davon kann er sich die Möbel beim örtlichen Tischler nicht mehr leisten, sondern muss bei einem internationalem Billiganbieter einkaufen. Die Tischlerei kann ihre MitarbeiterInnen nicht mehr anständig bezahlen und auch das Gasthaus muss zusperren. Ebenso das Kaffeehaus.

Regionale Wirtschaft statt Multis

Die regionale Wirtschaft geht zugrunde, die Arbeitsplätze am Land gehen verloren. Das hat auch massive Auswirkungen auf die Infrastruktur vor Ort. Es wird schwieriger ÄrztInnen zu finden, es müssen Schulen und öffentliche Einrichtungen geschlossen werden und eine Auslastung für den öffentlichen Verkehr ist kaum noch möglich. Was wäre, wenn die aktuelle Situation hinterfragen würden? Was würden Maßnahmen gegen Multis bedeuten? Würde es Arbeitsplätze kosten?

Dazu ist es wichtig sich weitere Fragen zu stellen: Hören die Menschen auf zu essen? Oder zu wohnen? Oder einzukaufen?

Zukunftsmodell vor der Haustüre

Die Antwort lautet: nein, nein und nochmals nein. Die Menschen werden weiterhin essen, einkaufen und wohnen. Daher es werden (wieder) neue Nahversorger und Tischlereien entstehen. Unternehmen die Steuern zahlen, gute Arbeitsplätze zur Verfügung stellen (können) und regionale Wertschöpfung ermöglichen.

Daher es kann nur eine Lösung geben entweder die Konzerne halten sich an die Spielregeln oder die regionale Wirtschaft wird wiederbelebt. In beiden Fällen ein Gewinn für Österreich und die Menschen.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Wien

Der Lobau-Tunnel: Wiens umstrittenstes Bauprojekt

Der Lobau-Tunnel soll ab 2030 kommen. Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) kündigte den Bau des S1-Lückenschlusses…

3. Oktober 2025
  • Niederösterreich

Maßnahmen gegen steigende Arbeitslosigkeit in NÖ: Achselzucken reicht nicht 

Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich steigt – fast 53.000 Menschen sind ohne Beschäftigung, die Zahl der…

2. Oktober 2025
  • Oberösterreich

Bürgerkraftwerke in Vöcklabruck: Wie die Stadtgemeinde die Energiewende vorantreibt

Vöcklabruck zeigt wie's geht: Der Bürgermeister Peter Schobesberger (SPÖ) und die Bevölkerung sparen mit zwei…

2. Oktober 2025
  • Oberösterreich

Schluss für UNIMARKT: Das müssen Angestellte jetzt wissen.

Es ist ein Knall im österreichischen Lebensmittelhandel: Unimarkt zieht sich aus dem Lebensmittelmarkt zurück, über…

1. Oktober 2025
  • Fokus Arbeit

Fast jede:r Zweite engagiert sich freiwillig – Nationalrat Höfler will Ehrenamtlichen mehr Zeit für Engagement ermöglichen

Fast jede:r Zweite in Österreich engagiert sich freiwillig – das sind rund 3,7 Millionen Menschen.…

30. September 2025
  • Kommentar

Die Kopftuchdebatte in Österreich: Kinderschutz oder Symbolpolitik?

Die Diskussionen über das Kopftuch in Österreich und die plötzliche Sorge um muslimische Mädchen und…

30. September 2025