(c) mit freundlicher Genehmigung von Petra Irschik
In Niederösterreich gibt es den letzten Dollfuß-Platz Österreichs: in Mank huldigt eine Straßenkreuzung dem faschistischen Diktatur. Seit über einem Jahrzehnt setzen wir uns dafür ein, den Platz umzubenennen, doch die ÖVP im Ort zögert das hinaus. Ein Gastkommentar von SPÖ-Gemeinderätin Petra Irschik.
„Ich verstehe schon, dass es thematisiert wird“, sagt ÖVP-Bürgermeister Martin Leonhardsberger. „Es gibt aber keine Dringlichkeit. Der Bauausschuss soll sich ‘in Ruhe’ damit befassen, dann wird noch dieses Jahr entschieden.” Was klingt, als wäre es eine Aussage aus der letzten Gemeinderatssitzung, stammt aus dem Jahr 2012. Genau das ist das Problem.
Seit über einem Jahrzehnt zögert die ÖVP in Mank (NÖ) die Umbenennung vom “Dr. Dollfuß-Platz” hinaus. Historikerinnen und Historiker haben die Dollfuß-Geschichte längst aufgearbeitet – daraufhin schloss das im selben Bezirk ansässige Dollfuß Museum. 2022 schließt sich die Stadt dieser Einschätzung an. Und doch gilt beim “Dr. Dollfuß-Platz” Stillstand und eine rasche Umbenennung ist von der ÖVP nicht gewünscht.
2022 wurde beschlossen, gemeinsam mit dem Museum und Historiker:innen Schulprojekte, Vorträge und Diskussionen umzusetzen. Im April 2025 wurde ein Buch der Stadtkundereihe präsentiert. Das war als Abschluss der Aufarbeitung gedacht. Ein konkreter Vorschlag, wie man mit dem historischen Schandfleck umgehen möchte, sollte folgen. Schon lange liegt er auf dem Tisch – passiert ist trotzdem nichts.
Dass die Stadt sich Zeit lässt, ist offensichtlich. Wie gemächlich man es mit der Aufarbeitung des seit 80 Jahren besiegten Faschismmus meint, zeigt diese Chronik.
Nach diesen Verzögerungen kann man sich fragen: Will die ÖVP-geführte Stadtregierung überhaupt handeln? Sind Aussagen, dass man es nicht eilig habe, nach 13 Jahren noch ernst zu nehmen? Der Dollfuß-Platz im Mank ist kein Hauptplatz, kein zentraler Ort, der viel Bürokratie für eine Umbenennung braucht. Den Platz zur Herrenstraße zuzuordnen ist schnell erledigt.
Die ÖVP in Mank und in Niederösterreich muss sich die Frage gefallen lassen, wie ernst sie es damit meint, die eigene Geschichte aufzuarbeiten.
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