Ohne durchdachten Hochwasserschutz wäre Wien in den letzten 20 Jahren schon mehrmals unter Wasser gestanden - und hätte keine Donauinsel.
Bis zu 300.000 Wienerinnen und Wiener sind an sonnigen Wochenenden auf der Donauinsel, beim Donauinselfest sind es bis zu drei Millionen Menschen. Dabei war die ursprüngliche Funktion der Insel nicht die Erholung, sondern der Hochwasserschutz. Die Donauinsel macht Wien so sicher vor Überflutungen wie sonst kaum eine Stadt.
Im Zuge des großen Hochwassers von 1954 standen viele Gebiete Ober und Niederösterreichs, aber auch Teile Wiens unter Wasser. Um die Stadt in Zukunft vor Hochwassern zu schützen, wurde ein Entlastungskanal – die heutige Neue Donau – ausgebaggert. Als “Nebenprodukt” entschied man sich für die Idee des Ingenieurs August Zottl, eine gigantische Insel zu schaffen. 1981 fand die feierliche Eröffnung statt.
Vor allem die Nutzung der Insel wurde stark diskutiert. Es gab unter anderem die Idee, die Insel komplett mit Wohngebäuden zu verbauen. Auch ein zentraler Verschiebebahnhof stand zur Diskussion. Heute ist die Donauinsel ein Naherholungsgebiet, das das Stadtbild und die Lebensqualität in Wien stark prägt.
Der Bau des neuen Erholungsgebietes Ende der 1960er Jahre war politisch sehr umstritten. Die ÖVP sprach sich vehement gegen die Pläne der roten Stadtregierung aus. Die Stadt hätte “dringendere Aufgaben zu lösen”. Nach den politischen Debatten stimmte die ÖVP dem Beschluss nicht zu und kündigte sogar die Koalition mit der SPÖ auf.
Rückblickend können die Wienerinnen und Wienerinnen über das Hochwasserschutz-Projekt froh sein. Erst 2013 hat Wien ein Jahrhunderthochwasser praktisch ohne Schäden überstanden. Ohne der Donauinsel wären vermutlich Teile von Brigittenau, Leopoldstadt, Donaustadt und Floridsdorf unter Wasser gestanden.
Die Donauinsel wäre natürlich nichts ohne dem berühmten Donauinselfest, das jährlich von der SPÖ Wien veranstaltet wird. Das größte Open-Air Festival Europas findet seit 1984 statt – bei freiem Eintritt. Durchschnittlich 250.000 Besucherinnen und Besucher halten sich gleichzeitig am Fest auf. Im Jubiläumsjahr nahmen sogar über 3 Millionen Menschen teil.
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