Bild: SPÖ Burgenland
„Mehr denn je braucht es heute den Blick auf unsere Geschichte“, betonte Landeshauptmann Doskozil am „Tag der Befreiung“ vom Nationalsozialismus. Das Burgenland fördert deshalb zahlreiche Schulprojekte zur Aufarbeitung der NS-Zeit. Schon letztes Jahr wurde die sanierte ehemalige Synagoge Kobersdorf als Kultur-, Bildungs- und Gedenkstätte eröffnet. 2025 folgt das „Haus der Volksgruppen“ in Oberwart als Zeichen der Vielfalt im Burgenland.
Der 8. Mai ist der „Tag der Befreiung“ Österreichs vom Nationalsozialismus. Vor genau 78 Jahren kapitulierte Hitler-Deutschland. Nicht nur an diesem Gedenktag sei es wichtig, „die Barbarei des NS-Regimes im kollektiven Gedächtnis zu halten“, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am „Tag der Befreiung“. „Friede, Demokratie und Freiheit sollen für die Österreicherinnen und Österreicher selbstverständlich bleiben“. Daher sei es wichtig, „die Vergangenheit weiter aufzuarbeiten.“ Auch „sichtbare Zeichen der Wiedergutmachung“ sollen dazu beitragen. Das Land Burgenland hat deshalb 2019 die ehemalige Synagoge Kobersdorf gekauft und aufwendig saniert. Sie soll vermitteln, wie wichtig die jüdische Kultur für das Burgenland war. Und wie grausam die Nationalsozialisten sie auslöschten.
Zum Pessachfest 1860 eröffnete die jüdische Gemeinde des Burgenlandes die Synagoge Kobersdorf. Sie war ein religiöses und kulturelles Zentrum für Jüdinnen und Juden aus der gesamten Region. „Das Burgenland ist geschichtlich verknüpft mit dem Judentum“, so Doskozil. Mit der Machtergreifung durch die Nazis 1938 fand das jüdische Leben im Burgenland allerdings ein grausames Ende. Seitdem war auch die ehemalige Synagoge dem Verfall preisgegeben. Dass sich daran jahrzehntelang nichts geändert hat, ist eines der vielen unrühmlichen Kapiteln der Nachkriegsgeschichte.
Doch 2019 ließ Doskozil das Gebäude vom Land Burgenland kaufen und für insgesamt 3,5 Millionen Euro sanieren. Die ehemalige Synagoge sollte ein „sichtbares Zeichen der Wiedergutmachung“ und ein Ort des Gedenkens werden. Damit habe man „einen wertvollen und von den Nazis zerstörten Teil der burgenländischen Identität gesichert“, erklärte der Landeshauptmann am Tag der Befreiung. Seit der Eröffnung im Vorjahr ist die ehemalige Synagoge Kobersdorf ein Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Geschichte und Kultur. Heute lernen dort Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten und andere Interessierte, wie wichtig die jüdische Gemeinde für das Burgenland war.
„Wir müssen das Bewusstsein weiter schärfen, um Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus noch entschiedener entgegenzutreten“, betonte Doskozil bei der Eröffnung der Gendenk- und Bildungsstätte. In den letzten Jahren ist dabei viel in Bewegung gekommen.
Immer mehr Gemeinden werden sich ihrer Geschichte und Verantwortung bewusst. Positiv hob Doskozil hervor, dass damit auch blinde Flecken in der Aufarbeitung verschwinden: „Mittlerweile ist es selbstverständlich, dass auf Denkmälern zur Nazizeit auch der Opfer unter den Roma und Sinti gedacht wird.“ Trotzdem brauche es weitere Anstrengungen.
Deshalb baut das Burgenland Angebote zur Vermittlungs- und Präventionsarbeit laufend aus. Das reicht von Projekten für Schulklassen mit dem Schwerpunkt „Holocaust-Education“ über kulturelle Veranstaltungen in den Synagogen bis hin zum „Haus der Volksgruppen“. Es soll 2025 in Oberwart eröffnet werden.
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