Oberösterreich

Schock: Pensionist aus OÖ muss plötzlich 370€ pro Monat mehr fürs Heizen zahlen

Ein Pensionist aus OÖ bekam vier Tage nach Weihnachten Post vom landeseigenen Energieversorger Energie AG. Deren verspätetes „Weihnachtsgeschenk“: Eine Verdreifachung des Gaspreises. Statt 160€ muss der Rentner jetzt 530€ pro Monat fürs Heizen zahlen.

Ein Energie AG-Kunde bekam kurz nach Weihnachten unerfreuliche Post: „Wie Sie aus den Medien wissen, sind die Energiepreise in den vergangenen Monaten dramatisch angestiegen. (…) Die gestiegenen Einkaufspreise treffen auch uns in Oberösterreich“, heißt es im Schreiben des landeseigenen Energieversorgers, das der NeuenZeit vorliegt. Also müsse man per 2. Jänner 2023 die Preise erhöhen.

Die Energie AG nutzte damit den erstmöglichen Zeitpunkt zur Preiserhöhung, denn erst mit Jahreswechsel lief die Preisgarantie für Bestandskunden aus. Den Grundpreis für Gas erhöht der Energiekonzern um 10,8%. Richtig teuer wird’s beim sogenannten Arbeitspreis: Der steigt um 362,6%.

Für den Pensionisten aus OÖ (beim Bild handelt es sich um ein Symbolbild) bedeutet das eine Verdreifachung seiner monatlichen Heiz-Rechnung. Statt vorher 163,80€ muss der Rentner im neuen Jahr 530,40€ pro Monat berappen.

Energie AG Preiserhöhung 2023: Pensionist zahlt 370€ mehr

Aus 163,80€ monatlicher Vorschreibung für Gas wurden für einen Pensionisten aus OÖ…
…mit Jahreswechsel plötzlich 530,40€ Gaskosten pro Monat.

Auch den Strompreis hat die Energie AG mit Jahreswechsel kräftig erhöht. Der Grundpreis steigt um 86%, der Arbeitspreis pro Kilowattstunde sogar um 227% von 8,15 Cent auf 26,67 Cent.

SPÖ: „Menschen zahlen für Untätigkeit der ÖVP“

Die Landes-SPÖ macht die „Untätigkeit der Stelzer-ÖVP“ mitverantwortlich für den Preisanstieg. Denn: „Weder im Land noch im Bund sind Herr Stelzer und Co. bereit, das Problem inflationstreibender hoher Strom- und Gaspreise an ihren Wurzeln zu packen“, so SPÖ-Chef Michael Lindner.

Dabei würden Vorschläge für Maßnahmen auf dem Tisch liegen. Erst im Dezember hatte Lindner ÖVP-Landeschef Thomas Stelzer eingeladen, dass seine oberösterreichischen ÖVP-Abgeordneten im Nationalrat dem SPÖ-Antrag für eine Deckelung der Gaspreise zustimmen.

„Dieser überparteiliche Schulterschluss kam nicht zu Stande. Jetzt zahlen sprichwörtlich die Menschen die Rechnung für die Untätigkeit der ÖVP in Land und Bund“, sagt Lindner.

Energie AG schüttet 53 Mio. Euro Dividende aus

Der von der ÖVP-FPÖ-Landesregierung in OÖ ausbezahlte „Energiekostenzuschuss“ für Haushalte mit niedrigem Einkommen hilft Betroffenen wohl nur wenig. Der Einmal-Zuschuss von 200€ wird durch die gestiegenen Heizrechnungen aufgefressen – in Fällen wie jenen des Pensionisten schon nach weniger als einem Monat.

Währenddessen schüttet die Energie AG rund 53 Millionen Euro an Dividende an seine Aktionäre aus. Das Land OÖ hält über die „Landesholding“ 52,71% der Aktien. Als größter Anteilseigner kassiert das Land daher rund 28 Millionen Euro der Energie AG-Dividende.

Die SPÖ fordert wie berichtet, mit diesen Gewinn-Einnahmen zusätzliche Teuerungshilfen zu zahlen. Das Geld solle an jene Menschen zurückfließen, die derzeit von der Erhöhung der Erdgaspreise betroffen sind.

NeueZeit Redaktion

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