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Erneut Ermittlungen gegen Martin Ho – Hat Kurz-Freund Ho seine Firma “leergeräumt” und in Konkurs “geschickt”?

Man meint, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen. Das dürfte nicht immer der Fall sein. Freund von Ex-Kanlzer Kurz und Szenegastronom Martin Ho soll eines seiner Unternehmen bewusst in die Insolvenz geführt haben. Die Vermutung liegt nahe, dass Ho seine Schulden nicht zahlen wollte – die Ermittlungen laufen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kurz-Freund Martin Ho im Visier der Ermittler:innen steht. Der Masseverwalter der nunmehr insolventen Red Snapper Butter GmbH brachte im Dezember 2023 eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien ein. Er hegt den Verdacht, dass durch Vermögensverschiebungen die Gläubiger:innen von Martin Ho bewusst um ihr Geld gebracht wurden. Die Gelder gingen laut der Rechercheplattform Dossier an andere Firmen aus Martin Hos Gastro-Imperium. Das Geld schuldet Ho auch der Allgemeinheit, etwa dem AMS. Denn das muss die nunmehr Arbeitslosen finanzieren – bekanntlich durch unser Steuergeld und ihre eigenen Versicherungsbeträge.

Leergeräumte Firma und offene Rechnungen: Wollte Martin Ho seine Schulden nicht begleichen?

Die Staatsanwaltschaft sieht einen begründeten Anfangsverdacht und leitete Ermittlungen gegen den Kurz-Freund ein. Während er und seine Anwälte an der Aufklärung des Sachverhalts offenkundig nicht mitwirken wollen, sieht die Staatsanwaltschaft Wien den Verdacht der betrügerischen Krida als erhärtet. Darunter versteht man die betrügerische oder grob fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch eine Schuldnerin/einen Schuldner.

Ho dürfte laut Staatsanwaltschaft Wien also bewusst verweigern, seine Schulden zu bezahlen. Man könnte meinen, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen – aber weit gefehlt! Eher wurde die Gesellschaft noch rechtzeitig vor dem Konkursverfahren “leergeräumt”, wie die Zahlungsvorgänge andeuten.

Firmenkauf schaffte Distanz zu Martin Ho

Die unbezahlten Schulden sind nicht das einzig Fragwürdige an der Geschichte rund um Hos Red Snapper Butter GmbH. Einige Monate vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Juni 2023 wurde die Firma an einen Freund von Martin Ho verkauft – um schlappe 10 Euro. Nach dem Verkauf erfolgte eine rasche Umbenennung der Firma. Auch für den Masseverwalter liegt deshalb der Verdacht nahe, dass man kurz vor dem Konkurs eine Distanz zu Martin Hos Dots-Gruppe schaffen wollte. 

Dabei strauchelte die Firma bereits seit einigen Jahren. 2021 wurde ein Insolvenzverfahren nur abgewendet, indem die Gesellschafter schriftlich die weitere Finanzierung der Gesellschaft zusicherten. Ähnliches spielte sich auch bei einem anderen Freund von Ex-Kanzler Sebastian Kurz ab: Rene Benkos Signa ging krachend pleite, während die Bewertung des Vermögens in den Jahresabschlüssen durchaus fragwürdig war.

NeueZeit Redaktion

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