Wien

Peinlich: FPÖ Favoriten beschwert sich über neuen Radweg – obwohl sie ihn selbst beantragt hat

Eine Blamage für die FPÖ spielte sich kürzlich im 10. Wiener Gemeindebezirk ab. Die Bezirkspartei bezeichnete eine Baumaßnahme für einen Radweg in der Herndlgasse als “Schikane für die Anrainer und als Millionengrab”. Blöd nur, dass die FPÖ genau diese Baumaßnahme schon 2018 in der Bezirksvertretung selbst eingefordert hat.

Dass die FPÖ nicht unbedingt als Radfahrerpartei bekannt ist, ist nichts Neues. Eine Baumaßnahme  im 10. Bezirk zu verteufeln, die sie selbst offiziell beantragt hat, ist aber selbst für die Freiheitlichen eine weitere Steigerung ihres blauen Chaos. Die Bezirks-FPÖ wetterte seit Tagen über den neuen Radweg in der Herndlgasse – und das obwohl sie ihn vor sechs Jahren in einer Bezirkssitzung selbst einforderte.

Blaue Blamage: FPÖ beschwert sich über eigene Forderung

Der rund 540 Meter lange Abschnitt in der Herndlgasse ist der Schluss-Teil des Favoritner Rad-Highway Süd. Der verläuft in beide Richtungen vom Hauptbahnhof bis nach Niederösterreich und bietet den Radfahrer:innen eine sichere, schnelle und umweltfreundliche Verbindung zwischen dem Stadtrand und dem Gürtel. 

Bildunterschrift: Über diesen Bauabschnitt echauffierte sich die FPÖ Favoriten – und das obwohl sie ihn 2018 in einer Bezirkssitzung selbst einforderte. // Bildcredits: Walter Haselbauer

Die FPÖ wetterte nun genau gegen diesen letzten Abschnitt – das besonders Peinliche an der aufgeblasenen Kritik: in einem offiziellen Antrag forderte die FPÖ im Jahr 2018 in der Bezirksvertretung exakt diese Schließung der Baulücke des Radweges. Begründet wurde das damals mit dem Schutz der Radfahrer:innen vor dem Kfz-Verkehr und einer Reduktion der Fahrgeschwindigkeit in – genau! – der Herndlgasse. 

Radweg in Favoriten: Hat die FPÖ Gedächtnislücken?

Bei der Bezirksvertretungssitzung am 2. Oktober 2024  wollten die anderen Bezirksfraktionen die FPÖ zur Rede stellen. Doch die meldete sich bei ihrem eigenen Antrag nicht  einmal mehr zu Wort. Stillschweigend stimmte sie zu, den Antrag zur Überprüfung in die Mobilitätskommission weiter zu leiten. Wahrscheinlich wollte sie die Blamage damit einfach aussitzen. 

Da kann man sich nur an den Kopf greifen. Das FPÖ-Motto scheint auch in Favoriten zu sein: Fakten hin oder her, Hauptsache Krach machen. Notfalls auch, wenn man sich damit selbst auf den Leim geht. 

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Interview

Zu wenig Kinderkrippen in Niederösterreich: „Job und Familie nicht vereinbar“

Von 2023 auf 2024 ist der Bedarf an Kinderkrippen in Niederösterreich stark angestiegen - um…

29. August 2025
  • Wien

Sommerwunder in Favoriten: Einzug in neue Gemeindebauten Wienerfeld West mit Garten, Balkon oder Terrasse steht bevor

Lange dachte man, man könne das alte Areal der Wohnsiedlung Wienerfeld West sanieren. Wegen Baumaterialien…

28. August 2025
  • Frauen

Stay-at-Home-Girlfriend: Romantischer Lifestyle oder Rückschritt für Frauen?

Der TikTok-Trend „Stay-at-home-Girlfriend“ (SAHG) zeigt junge Frauen, die nicht arbeiten gehen, sondern sich zu Hause…

27. August 2025
  • Niederösterreich

Exklusiv-News aus Niederösterreich: „Freibad-Eintritts-Preise werden 2026 zwischen 15 und 20 Prozent erhöht“

Nächste Saison werden unzählige Freibäder in Niederösterreich ihre Preise drastisch erhöhen müssen - um 15-20…

18. August 2025
  • Oberösterreich

Klimasünder Elon Musk: Sein Privatjet stößt pro Jahr doppelt so viel CO₂ aus, wie die Stadt Steyr in 5 Jahren

E-Bus statt Privatjet: Seit Anfang Mai düsen neue, nachhaltige E-Busse durch Steyr. In den nächsten…

18. August 2025
  • Kärnten

1 Milliarde Euro Fördergeld für Kärnten von der EU: Das ermöglichte 11.051 heimische Projekte

Von 2014 bis 2020 bekam Kärnten knapp 1 Milliarde Euro an EU-Förderungen. Damit konnte das…

18. August 2025