Der Aufenthaltsraum in der Frauenberatungsstelle Rohrbach. // Bild: Frauennetzwerk-Rohrbach.org
Frauen-Vereinen in Oberösterreich geht das Geld aus. In der Frauenberatung in Rohrbach mussten sich Mitarbeiterinnen zuletzt immer abwechselnd arbeitslos melden, weil die Stellen nicht ganzjährig finanziert werden konnten. Die SPÖ fordert jetzt mehr Budget für Frauenhäuser und Frauenberatungen.
Wieso sie das gemacht haben? „Damit wir für die Frauen da sein können“, sagt Jutta Müller im Gespräch mit der NeuenZeit. Die Geschäftsführerin der Frauenberatungsstelle in Rohrbach musste sich in den vergangenen Jahren abwechselnd mit zwei Kolleginnen immer drei Monate pro Jahr arbeitslos melden. Die Einrichtung hatte nicht genug Geld, um alle Stellen ganzjährig zu finanzieren. Also steckten die Chefin und ihre Mitarbeiterinnen persönlich zurück, um die Frauenberatung am Laufen zu halten.
Drei Jahre lang ging diese Notlösung. Letztes Jahr fand Geschäftsführerin Jutta Müller eine andere Einsparmöglichkeit: Das „Frauennetzwerk Rohrbach“ zog in kleinere Räumlichkeiten um. Seitdem kann der Verein seine Mitarbeiterinnen durchgehend anstellen. „Dafür müssen wir unsere Veranstaltungen jetzt in Schulen und Gasthäusern machen“, sagt Müller.
Der Verein in Rohrbach ist nicht die einzige Frauen-Einrichtung, der Ressourcen fehlen. „Wir kommen an unsere Belastungsgrenzen“, erzählt auch Grete Rackl, Geschäftsführerin des Linzer Frauenhauses. Das Frauenhaus ist eine Art Notquartier für Frauen und Kinder, die daheim Opfer von Gewalt sind. In Linz liegt die Auslastung aktuell bei über 90 Prozent. Im Herbst wurden sogar bis zu 100 Prozent erreicht.
“Bei Kriseneinrichtungen spricht man schon bei 80 Prozent von Vollauslastung. Nur so können diese immer aufnahmebereit sein“, sagt Rackl.
Aussicht auf Besserung gibt es kaum. Die ÖVP-FPÖ-Landesregierung hat für das kommende Jahr nur 2,75% mehr für die Frauenhäuser budgetiert, rechnet die SPÖ OÖ. Der Budgetposten für Frauenberatungen werde sogar nur um 1.000 Euro erhöht. Das entspreche einer Steigerung von 0,1%. „Ein schlechter Scherz“, kritisiert SPÖ-Frauenvorsitzende Renate Heitz.
Heitz fordert mehr Geld für die überlasteten Einrichtungen. Das Budget für Frauenhäuser solle um 700.000€ erhöht werden. Für Frauenberatungsstellen will die SPÖ 300.000€ mehr. Zudem solle das geplante Frauenhaus für das untere Mühlviertel endlich gebaut werden.
Derzeit beträgt das Frauenbudget in Oberösterreich 5,4 Millionen Euro.
„Wenn eine Mitarbeiterin länger da ist, muss ich Arbeitsstunden kürzen“, erzählt Jutta Müller über ihren Verein in Rohrbach. Denn die Lohnkosten pro Stunde steigen, aber das Budget bleibt gleich.
Auch aus ihrer Sicht brauchen die Einrichtungen mehr Geld. Der Bund erhöht die Mittel für Frauen- und Mädchenberatungen im kommenden Jahr um 16%. „Die Landesregierung in Oberösterreich muss mitziehen“, fordert Müller.
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