Land der Freiwilligen: Die Unwetter Mitte September zeigen erneut, wie wichtig freiwillige Arbeit ist. Allein am Katastrophenwochenende waren fast 40.000 Feuerwehrleute im ganzen Land im Einsatz gegen die Wassermassen. Ob bei Notfalldiensten wie dem Roten Kreuz oder der Feuerwehr, auch in anderen Bereichen engagieren sich 3,7 Mio. Österreicher:innen unentgeltlich in ihrer Freizeit. Insgesamt 840 Millionen Stunden leisten die wahren Held:innen im Jahr.
840 Millionen Stunden an freiwilliger Arbeit leisten die Österreicherinnen und Österreicher jährlich. Ohne dieses Engagement würde es am Land keine Feuerwehr oder Rettung geben, keine Gemeindearbeit oder Sportvereine. Heute wollen wir den Scheinwerfer auf all jene richten, die sich freiwillig engagieren und in ihrer Freizeit mithelfen, um die Welt ein Stück besser zu machen.
Mehr als die Hälfte der geleisteten Stunden entfallen auf Sozialorganisationen, wie zum Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr, und den Gesundheitsdiensten wie dem Roten Kreuz oder dem Samariterbund. Allein bei den Unwettern Mitte September, die große Teile Österreichs unter Wasser versetzten, waren rund 39.200 Feuerwehrleute im Einsatz. Vor allem in Niederösterreich, das zum Katastrophengebiet erklärt wurde, aber auch in Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland waren unzählige freiwillige Helden vor Ort.
Einer dieser Freiwilligen ist Michael. Der 47-Jährige ist in seiner Heimatgemeinde im Burgenland bei der Feuerwehr aktiv. Vorrangig arbeitet er aber 40 Stunden pro Woche in einem Büro. Auch wenn er gern würde, kann er nicht auf alle Einsätze mitfahren, da die oft während seiner Arbeitszeit passieren.
“Das ärgert einen dann schon, als Dienstälteren, wenn die Kollegen auf einen schwierigen Einsatz fahren und man selber nicht helfen kann. An solchen Tagen wünsche ich mir mehr Freizeit, damit ich öfter mithelfen kann, wenn ich gebraucht werde. Sowas erfüllt mich einfach mehr, als jede andere Arbeit es tun könnte.”
So der 47-jährige ehrenamtliche Feuerwehrmann. Das beklagen aber auch andere, die hauptamtlich in sozialen Berufen tätig sind. So die 37-jährige diplomierte Krankenpflegerin Verena. Sie ist Alleinerzieherin eines 11-jährigen Sohnes und in ihrer Freizeit auch in ihrer Gemeinde nahe Wien, in Niederösterreich, engagiert. Das macht sie zusätzlich zum fordernden Job im Gesundheitswesen. Oft wird ihr aber alles zu viel und als Erstes muss dann ihre freiwillige Arbeit dran glauben. Denn Priorität haben Kind und dann Job. Schade, wie sie findet. Sie meint:
„Jemand wie ich, die seit Jahren im Gesundheitssystem arbeitet und sich in ihrer Freizeit freiwillig in der Gemeinde engagieren möchte, der wird einfach ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ich würde mir da mehr Flexibilität in Österreich wünschen und dass freiwillige Arbeit den Stellenwert verdient, der ihr zusteht.“
47 Prozent der freiwillig geleisteten Stunden finden in den Bereichen Erziehung, Unterricht, Kunst, Kultur oder Sport statt. Zum Beispiel bei den Kinderfreunden, in Altenheimen oder Fußballvereinen. Gerade im ländlichen Raum stärkt das zusätzlich den Zusammenhalt und ist ein wichtiger Eckpfeiler im Leben unzähliger Österreicherinnen und Österreicher.
Ein wichtiger Faktor, sich für freiwillige und gemeinnützige Arbeit begeistern zu können, ist wenig überraschend Freizeit. Je mehr die Menschen erwerbsmäßig arbeiten müssen, desto weniger freiwillige Arbeit können sie verrichten. Momentan engagieren sich 3,7 Millionen Menschen freiwillig. Aber viele stöhnen unter sich mehrenden Krisen auf.
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