Bild: Montage / Parlamentsdirektion/ Thomas Jantzen
Die ÖVP-Nationalrätin und Ex-Opernball-Organisatorin Maria Großbauer wird Geschäftsführerin des Stadttheaters Wiener Neustadt. Ausgesucht haben sie Vertrauensleute der ÖVP-NÖ. Vizebürgermeister Rainer Spenger (SPÖ) spricht von „Freunderlwirtschaft“. Diesen Vorwurf gab es schon einmal gegen Großbauer. Damals erklärte sie, das sei international üblich.
Maria Großbauer soll neue Geschäftsführerin des Stadttheaters Wiener Neustadt werden. Zuvor organisierte sie den Opernball und war Kultursprecherin der ÖVP im Nationalrat. Die Landesregierung – und damit die ÖVP-NÖ – bestellte Großbauer an den Verantwortlichen in Wiener Neustadt vorbei. Der Wiener Neustädter Vizebürgermeister Rainer Spenger (SPÖ) spricht von „Freunderlwirtschaft par excellence“
2017 übernahm Maria Großbauer die Organisation des Opernballs. Schon damals war von „Freunderlwirtschaft“ die Rede. Großbauer machte sich nicht einmal die Mühe, das abzustreiten. Sie erklärte lediglich, das sei international so üblich. In einem Interview mit der Presse sagte sie lapidar:
In Wien heißt es Freunderlwirtschaft, international Networking.
Noch im selben Jahr machte Sebastian Kurz sie zur ÖVP-Kandidatin und Nationalrätin. Seit 2021 organisiert sie den Ball nicht mehr und ihre Karriere im Parlament wäre wohl spätestens nächstes Jahr zu Ende gewesen. Denn eine wählbare Position bei der nächsten Nationalratswahl gilt für Großbauer als völlig unrealistisch.
Nun ermöglicht die ÖVP-NÖ der „Society Lady“ den Absprung: Sie wird neue Geschäftsführerin des Stadttheaters Wiener Neustadt. Dafür legt sie zunächst ihr Amt als Kultursprecherin der ÖVP im Nationalrat zurück und nächstes Jahr auch ihr Mandat – das sie ohnehin los gewesen wäre.
Für den Wiener Neustädter Vizebürgermeister und Landtagsabgeordneten Rainer Spenger ist das „Freunderwirtschaft par excellence der ÖVP-NÖ“. Denn die Landesregierung – beziehungsweise ihre Vertrauten – bestellten Großbauer für diesen Job. In Zukunft wird nämlich die „TWN Theater Wiener Neustadt“ den Kulturbetrieb im Stadttheater Wiener Neustadt leiten. Sie ist das Tochterunternehmen zweier Gesellschaften im direkten Einflussbereich der Landesregierung und damit der ÖVP-NÖ.
Für Kulturtreibende aus der Region Wiener Neustadt könnte das bittere Folgen haben. Statt ihnen eine Bühne zu bieten, will die Landesregierung mit Großbauer auf societytaugliche Hochkulturevents setzen. Das garantiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Seitenblicke-Auftritte – mit derlei Events kennt sich die ehemalige Opernball-Organisatorin Großbauer bestens aus. Für die lokalen Kulturtreibenden bleibt da kein Platz. Doch für Spenger ist klar: „Das Stadttheater Wiener Neustadt muss sehr wohl für die lokalen Künstlerinnen und Künstler Möglichkeiten bieten, um regelmäßig dort aufzutreten!“ Dafür wollen er und die SPÖ Wiener Neustadt sich einsetzen.
Im Nationalrat führte Großbauer ein eher unauffälliges Dasein als Hinterbänklerin. Sie fiel hauptsächlich durch Teilnahme an Society-Events auf. Größere Bekanntheit erlangte sie, als sie Kindern und Jugendlichen empfahl, einfach sechs Äpfel zu Mittag zu essen. Großbauer selbst wuchs in Wohlstand als Tochter eines Philharmonikers auf.
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