Wien

Einmal gurgeln, bitte! – Der Corona-Gurgeltest wurde in Wien erfunden

Testen, testen, testen – so lautet die Devise im Corona-Herbst. Doch teilweise kommt es bei der Testung zu langen Wartezeiten. Ein geschultes Team und ein aufwendiger Test sind dafür notwendig. Abhilfe bietet die Idee einer Wiener Ärztin: der Gurgeltest.

Unzählige Menschen in Österreich stellen sich tagtäglich die Frage: „Bin ich womöglich mit Covid-19 infiziert?“ Die erneut steigenden Infektionszahlen lösen Unsicherheit in der Bevölkerung aus. Verdachtsfälle treten nun auch im Bekanntenkreis auf und zusätzlich bahnt sich die Erkältungs- und Grippezeit an. Bei Corona-Symptomen gilt es zu testen, doch das kann dauern. Fachpersonal und Abstrich-Werkzeug sind für die Testung notwendig. Doch dank der genialen Idee einer Wiener Ärztin wird die Wartezeit auf einen Test verkürzt.

Corona-Gurgeltest made in Vienna

Als im Frühling dieses Jahres die Corona-Krise Österreich überrollte, nahte ein Engpass an den speziellen Abstrich-Stäbchen. Um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, kreierte ein Forscherteam rund um die Wiener Ärztin Manuela Födinger den Covid-19-Gurgeltest. Die Testmethode wurde bereits bei anderen Viruserkrankungen eingesetzt. Nach Abschluss der ersten Studie war klar: Der Gurgeltest funktioniert auch bei Covid-19. Und das großartige an diesem Test: Die Gurgellösung besteht nur aus Kochsalz, kann also leicht hergestellt werden und ist kostengünstig.

Schnelle und kinderleichte Durchführung

Ein großer Vorteil des Gurgeltests ist die Schnelligkeit der Testung. Mit der Errichtung von Teststraßen in Wien wird die zeitliche Beanspruchung weiter gesenkt. Die Testung läuft dort so ab: Es wird ein Fläschchen mit Kochsalzlösung in das Auto der Testpersonen gereicht, mit der eine Minute lang gegurgelt wird. Anschließend muss die Lösung in das Fläschchen zurück gespuckt werden.

Das Verfahren ist kinderleicht und schmerzlos. Deswegen wird es seit Schulbeginn auch bei Verdachtsfällen in Wiener Schulen angewendet. Für Kinder und Personen, die nicht fähig sind zu gurgeln, entwickelt das Team hinter Ärztin Manuela Födinger einen „Lutschertest“. Gurgeltest und Lutschertest – beide Ideen stammen aus Wien.

Gesundheitswesen in öffentlicher Hand

Entgegen dem internationalen Trend setzt die Stadt Wien auch anderswo Zeichen im Gesundheitswesen. Anstatt Privatspitäler zu errichten oder öffentliche Spitäler zu privatisieren, wird die öffentliche medizinische Versorgung weiter ausgebaut. Mit 16 neuen medizinischen Zentren sollen Krankenhäuser entlastet werden. Außerdem werden Öffnungszeiten von vielen Allgemeinmedizinerinnen und Kinderärzten verlängert. So sollen Versorgungsengpässen vor allem an Wochenenden vorgebeugt werden.

Der verstärkte Ausbau der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 steht ebenfalls im Fokus der Bundeshauptstadt. Mit dem „Spitalskonzept 2030“ plant die Stadt, die Infrastruktur in der medizinischen Betreuung weiter auszubauen und zu modernisieren. Die Gemeindespitäler sollen etwa noch besser zusammenarbeiten, um im Zusammenwirken der verschiedenen Fachrichtungen die jeweiligen Krankheiten bestmöglich behandeln zu können.

Hier geht´s zu weiteren Wien-Geschichten.

René Froschmayer

Ähnliche Artikel

  • Niederösterreich

Exklusiv-News aus Niederösterreich: „Freibad-Eintritts-Preise werden 2026 zwischen 15 und 20 Prozent erhöht“

Nächste Saison werden unzählige Freibäder in Niederösterreich ihre Preise drastisch erhöhen müssen - um 15-20…

18. August 2025
  • Oberösterreich

Klimasünder Elon Musk: Sein Privatjet stößt pro Jahr doppelt so viel CO₂ aus, wie die Stadt Steyr in 5 Jahren

E-Bus statt Privatjet: Seit Anfang Mai düsen neue, nachhaltige E-Busse durch Steyr. In den nächsten…

18. August 2025
  • Kärnten

1 Milliarde Euro Fördergeld für Kärnten von der EU: Das ermöglichte 11.051 heimische Projekte

Von 2014 bis 2020 bekam Kärnten knapp 1 Milliarde Euro an EU-Förderungen. Damit konnte das…

18. August 2025
  • Allgemein

Werft Korneuburg: SPÖ pocht auf 78.000m² Naherholungs-Gebiet auf Halbinsel

Werft Korneuburg: Menschen sitzen am Ufer, die Füße im Wasser, Kinder lassen kleine Boote treiben,…

13. August 2025
  • Niederösterreich

9,6 Milliarden Euro: Schulden von Niederösterreich so hoch wie noch nie

 Wenn man die Bundeshauptstadt Wien ausklammert und alle übrigen acht Bundesländer vergleicht, hat Niederösterreich den…

7. August 2025
  • Gesellschaft

Michael Schwarzlmüller: Zu Besuch beim Cowboy der Kalkalpen

Reichraming: Als Kind liest Michael Schwarzlmüller Karl May-Romane und schaut Westernfilme. Als Erwachsener bietet er…

6. August 2025