Lange hat der bayrische Hopfenbauer Josef Wimmer getüftelt, nun hat er ein innovatives Vorzeigeprojekt umgesetzt: 1,5 Millionen Euro investierte er in ein Dach für seine Hopfenplantage. Das besondere daran: Das Dach besteht aus Photovoltaik-Panelen. Die sollen seinem Hopfen einerseits Schatten spenden und die Pflanzen vor „Hitzestress“ schützen. Andererseits soll ihm die gewonnene Sonnenenergie eine zweite Einnahmequelle bescheren. 250 Haushalte kann seine Anlage in Spitzenzeiten mit Strom versorgen.
„Mei Bier is ned deppat!“, das sagte einst schon der „Lieblingswiener“ von ganz Österreich, Mundl. Selbiges muss sich wohl auch ein bayrischer Hopfenbauer gedacht haben. Der hat nämlich ein Projekt gestartet, dass vor Innovationsgeist förmlich sprudelt.
Hopfenbauer Josef Wimmer hat in Au in der Hallertau, Bayerns größtem zusammenhängendem Hopfenanbaugebiet der Welt, auf seiner Plantage unzählige Solarpanele der besonderen Art angebracht. Auf einer Fläche von 1,3 Hektar hat er in circa sechs Metern Höhe „schwebende“ Photovoltaik-Anlagen installiert. Wimmer verbaut ganz neue PV-Röhrenmodule. Sie lassen Wind, Regen und natürlich das Sonnenlicht flächig durch.
Wegen der stärker werdenden Hitzeperioden und der damit einhergehenden Sonneneinstrahlung, erhofft sich der Hopfenbauer einen doppelt nachhaltigen Weg gefunden zu haben. Die Solaranlage über der Hopfenplantage bringt den Hopfenpflanzerln nicht nur Schatten, sie schützt die Pflanzen auch vor „Hitzestress“ und vorm Austrocknen. Und außerdem kann er damit bis zu 250 Haushalte mit Strom aus Sonnenenergie versorgen.
Das Reinheitsgebot hat Hopfenbauer Josef Wimmer ausnahmsweise um eine Zutat erweitert: Sonne! Wissenschaftlich begleitet wurde sein innovatives Projekt von Johann Portner von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft. „Agri PV“ nennt sich die wegweisende Technik. Eine Agriphotovoltaik-Anlage unterscheidet sich zu einer herkömmlichen Photovoltaik-Anlage in der Funktion der Module, aber auch in der Positionierung.
Bei Agri-PV-Anlagen kann man Solarmodule einerseits horizontal in einigen Meter Höhe montieren – so wie bei Hopfenbauer Josef Wimmer. Das ermöglicht dann immer noch eine normale Bodenbewirtschaftung – wenn man will auch mit landwirtschaftlichen Maschinen. Andererseits können vertikale Module errichtet werden, die das Sonnenlicht von beiden Seiten in Solarstrom umwandeln. Dabei muss die Bodenfläche nicht überbaut wird.
Schon bald dürften sich weitere landwirtschaftliche Betriebe was vom bayrischen Hopfenbauern abschauen. Bleibt nur zu sagen: Auf die Sonnenenergie! Zum Wohl!
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