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Wenn sich die Blätter färben und die Nächte kälter werden, beginnt für den Igel die härteste Zeit des Jahres. Der kleine Insektenfresser, einst ein vertrauter Gartenbewohner, ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Seit dem vergangenen Jahr steht der Braunbrustigel auf der Liste der gefährdeten Tierarten – verdrängt durch versiegelte Böden, Pestizide und den Rückgang von Insekten.
Normalerweise sind Igel nachtaktiv. Doch in den Herbstwochen werden sie vermehrt auch tagsüber gesichtet. In dieser Jahreszeit suchen sie besonders intensiv nach Futter. Wenn die Temperaturen tagsüber zwischen zehn und fünfzehn Grad liegen und nachts unter fünf Grad fallen, finden die Tiere kaum noch Insekten. Um genügend Reserven für den bevorstehenden Winterschlaf anzulegen, sind sie daher auch bei Tageslicht unterwegs.
Viele Tierfreunde nehmen gefundene Igel vorsorglich auf, obwohl das nicht immer nötig ist. Fachleute empfehlen, die Tiere zunächst zu beobachten. Nur wenn ein Igel sichtbar geschwächt, verletzt oder stark unterkühlt ist, sollte er in professionelle Betreuung gebracht werden. Einen zu dünnen Igel erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf und herausstehenden Hüftknochen. Auch sind seine Augen eingefallen und schlitzförmig. Ein schwacher, kranker oder verletzter Igel wird nicht versuchen, sich einzurollen und wegzulaufen, wenn man sich ihm nähert.
Im Tierschutzhaus in Vösendorf (Bezirk Mödling) werden laut Medienberichten derzeit rund 140 Igel betreut. Einige von ihnen sind verwaiste Jungtiere, andere wurden verletzt oder geschwächt aufgefunden. Ziel ist es, die Tiere zu pflegen, bis sie genügend Gewicht für den Winterschlaf haben. Auch in Behamberg in Niederösterreich kümmert sich Elisabeth Kastner mit ihrer privaten Pflegestelle „Igelfreunde für ganz Österreich“ um verletzte oder unterernährte Igel. NeueZeit.at hat berichtet.
Ab November beginnt für Igel die lange Ruhephase. Sie rollen sich in Laubhaufen oder unter Holzstapeln zusammen und fallen in einen tiefen Schlaf, der bis April dauern kann. Jede Störung verbraucht wertvolle Energie und kann das Überleben gefährden. Wer helfen will, sollte im Garten daher Laub liegen lassen und aufgeräumte Ecken vermeiden. Ein dichter Laubhaufen mit Ästen und Zweigen bietet den idealen Schutz.
Da Igel reine Insektenfresser sind, leiden sie besonders unter dem Insektenrückgang. Fachleute empfehlen, in besonders kalten oder trockenen Phasen zusätzlich zu füttern – am besten mit hochwertigem Katzen- oder Hundefutter oder speziellem Igelfutter. Milch, Brot oder Getreide sind dagegen ungeeignet. Ein Igel, der von Fliegenmaden befallen ist oder stark geschwächt wirkt, sollte in einer Tierstation versorgt werden.
Neben Straßenverkehr und Flächenversiegelung zählen auch moderne Gartengeräte zu den größten Risiken für Igel. Vor allem Mähroboter und Rasentrimmer verletzen immer wieder Tiere, die sich tagsüber im Gras verstecken. Geschlossene Stahldrahtzäune und ungesicherte Gärten erschweren zusätzlich den Lebensraum. Naturnahe Gärten mit Durchgängen, Laubhaufen und Totholz bieten dagegen sichere Rückzugsorte.
In Kärnten kommt vor allem der Weißbrustigel vor, in Ober- und Niederösterreich überwiegend der Braunbrustigel. Beide Arten gelten als Kulturfolger, das heißt: Sie leben in der Nähe des Menschen – in Städten ebenso wie auf dem Land. Pflegestellen in Kärnten, Oberösterreich und Niederösterreich nehmen jedes Jahr zahlreiche verletzte oder geschwächte Tiere auf.
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