Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen ist zurückgegangen. Die schlechte Nachricht danach: Viele von ihnen müssen – statt zuhause – in AMS-Schulungen sitzen. Die Statistik verschönert die Realität, kritisiert AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl und fordert: Mehr überbetriebliche Lehrstellen und eine Ausbildungsgarantie, die wirklich allen jungen Menschen bis 18 etwas bringt.
Ja, die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen ist etwas zurückgegangen. Immer mehr arbeitsuchende junge Menschen sitzen in AMS-Schulungen, ihre Zahl ist im Vergleichsjahr um ein Viertel angestiegen. Zurzeit liegt der berechtigte Fokus darauf, Jugendliche in Schulungsmaßnahmen zur Berufsorientierung zu bringen. Das ist schon wichtig, garantiert aber noch kein nachhaltiges Ankommen am Arbeitsmarkt.
Für den erfolgreichen Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit, braucht es flächendeckende Angebote zur Unterstützung, auch für die vielen oft psychisch instabilen Jugendlichen. Und es braucht jetzt wirksame arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Dass der Arbeitsmarkt nach Impulsen schreit, merkt man daran, dass die Zahl der offenen Lehrstellen in Oberösterreich doppelt so rasch sinkt wie österreichweit, um 12,2 Prozent im Vergleich zu 5,6 Prozent.
Aktuell suchen 579 Jugendliche eine Lehrstelle. 18 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Wird hier von einer erfreulichen Entwicklung gesprochen, so ist dies kurzsichtig. Die Politik soll ihren Fokus mehr auf die Jugend richten, dann erkennt sie auch die möglichen Stellschrauben. Die AK Oberösterreich zeigt wie´s geht – mit ihrer Ausbildungsoffensive. Hier setzt man auf die richtigen Maßnahmen. Sie ist der Wegweiser zu einer effektiven, nachhaltigen Arbeitsmarktpolitik und hilft jungen Menschen erfolgreich beim Einstieg in die Arbeitswelt.
Der Politik stünde es gut, unsere Forderungen umzusetzen. Sie sollte die Ausbildungspflicht bis 18 Jahre in eine echte Ausbildungsgarantie umwandeln und das Angebot überbetrieblicher Lehrausbildungsplätze mit Existenzsicherung für die jungen Menschen rasch aufstocken. Zudem gilt es, die betriebliche Lehrstellenförderung effizienter zu gestalten, um Mitnahmeeffekte zu minimieren, die Ausbildungsqualität zu verbessern und Fördermittel gerechter zu verteilen. Gerade auch, weil die AMS-Ressourcen viel zu knapp sind und zu befürchten ist, dass Geld in wichtigen Bereichen bald fehlen wird.
Aber nicht nur die Landes- und Bundespolitik hat Handlungsbedarf. Auch die Betriebe müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und mittels Ausbildungsplätzen die Fachkräfte der Zukunft zu schaffen.
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