Klagenfurt will die vielen städtischen Betriebe wie den Sportpark oder die „Messe GmbH“ unter einem gemeinsamen Dach – einer „Holding“ – vereinen. Das hat der Stadtsenat jetzt auf Antrag von Finanzreferent Philipp Liesnig (SPÖ) beschlossen. Durch die neue „Klagenfurt Holding“ könnte die Stadt teure Management-Ebenen in den einzelnen Betrieben einsparen und Aufgaben wie etwa die Buchhaltung zentral statt jeweils einzeln erledigen. Insgesamt soll die Holding den Klagenfurterinnen und Klagenfurtern so jährlich bis zu fünf Millionen Euro Steuergeld sparen.
Die Stadt Klagenfurt ist direkt oder indirekt an 28 Unternehmen beteiligt. Etwa an den Stadtwerken, dem Sportpark oder der „Messe GmbH“. Die Betriebe sorgen für die Infrastruktur der Stadt, kosten aber auch Geld: „Die Beteiligungen belasten das städtische Budget jährlich mit einem Gesamtbetrag von rund 28 Millionen Euro“, sagt Vizebürgermeister und Finanzreferent Philipp Liesnig (SPÖ).
Liesnig startete daher schon letzten Herbst Vorbereitungen für eine „Klagenfurt Holding“: 19 der städtischen Betriebe sollen unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst werden – der „Holding“. Durch die Nutzung einer gemeinsamen Unternehmens-Struktur kann die Stadt Ausgaben einsparen – so die Idee.
Am Dienstag hat der Stadtsenat auf Antrag von Liesnig nun einen Grundsatzbeschluss zur Holding gefasst. Liesnig selbst spricht von einem „Meilenstein“.
„Die Holding-Struktur ermöglicht uns, Synergien zu heben und steuerliche Vorteile zu nutzen. Auch können wir damit das Management aktiv gestalten und die von uns gesteckten Ziele mit Nachdruck verwirklichen. Damit kommen wir vom Verwalten ins Gestalten“, so Vizebürgermeister Liesnig.
„Klagenfurt Holding“ soll Stadt bis zu 5 Mio. Euro pro Jahr sparen
Die strategische Ausrichtung der städtischen Betriebe soll künftig über die Holding laufen. Damit könnte die Stadt teure Management-Ebenen in den einzelnen Unternehmen einsparen. Außerdem sollen zentrale Dienstleistungen, möglich wären etwa Buchhaltung der Personalverrechnung, künftig von der Holding übernommen werden – auch das spart Geld. Und nicht zuletzt erhofft sich die Stadt durch eine Gruppenbesteuerung auch steuerliche Vorteile für die Klagenfurter Unternehmen.
Am Ende des Tages soll die Holding so bis zu fünf Millionen Euro Steuergeld pro Jahr sparen.
Stadt prüft genaue Form der neuen Holding
Freilich rechnet die Stadt mit Anfangsinvestitionen. „Man muss zu Beginn investieren, so wie bei jeder Unternehmensgründung“, sagt Vizebürgermeister Liesnig. 500.000 Euro sollen für die Einrichtung der Holding in den ersten beiden Jahren fällig werden, dann sollen die Einsparungspotenziale greifen.
Nach dem Grundsatzbeschluss prüft die Stadtregierung jetzt zwei mögliche Varianten: Entweder gründet Klagenfurt eine neue Holding-Gesellschaft, oder die städtischen Unternehmen werden in die bereits bestehende Firmenstruktur der Stadtwerke eingegliedert. So oder so: Der Start der „Klagenfurt Holding“ ist für 2023 geplant.
Linz hat seine Unternehmen 2017 unter einem Dach vereint
Jüngstes Beispiel für eine solche Holding-Struktur ist Linz. Die oberösterreichische Landeshauptstadt hat seine städtischen Beteiligungen wie die „Seniorenzentren GmbH“ oder die „Museen GmbH“ seit 2017 in einer gemeinsamen Unternehmensgruppe zusammengezogen und damit dazu beigetragen, das Linzer Budget zu sanieren.
Dieses Einsparungspotenzial will Vizebürgermeister Philipp Liesnig nun auch für Klagenfurt umsetzen.
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