Niederösterreich

Mit mehr Personal & Feuerwehr: Hätte Brand im Krankenhaus Mödling verhindert & Patienten gerettet werden können?

Eine Brand-Katastrophe im Krankenhaus in Mödling kostete Ende Mai drei Patienten das Leben. Doch wie konnte sich das Feuer so schnell ausbreiten – ohne, dass es jemand merkte? Waren zu wenig Spitalspersonal, technische Lücken oder zu wenig Feuerwehrleute der Grund? Diese Vorwürfe erhebt ein anonymes Schreiben – die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Wie konnten sich die Flammen beim Krankenhaus-Brand in Mödling so schnell verbreiten, ohne dass jemand den Brandgeruch wahrgenommen hat? Es ist kein Geheimnis, dass Ambulanzen in Österreich überlastet sind, Stationen zusperren müssen und es an allen Ecken und Enden an Personal fehlt. Hätte man die furchtbare Brandkatastrophe im Landeskrankenhaus mit mehr Personal und besserer Technik im Spital verhindern können?

Diese schweren Vorwürfe erhebt zumindest ein anonymes Schreiben, das den NEOS nach dem Brandunfall zugespielt worden ist – die Staatsanwaltschaft ermittelt. Eine Sprecherin der Landesgesundheitsagentur (LGA) dementiert die Gerüchte des Insiders und wartet auf den Abschlussbericht der ermittelnden Behörde. Auch die SPÖ Mödling erwartet sich eine lückenlose Aufklärung des Brandes und fordert von der schwarz-blauen Landesregierung eine Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Abgesehen von der tatsächlichen Ursache des Brandes, muss die prekäre Personalsituation im Mödlinger Spital rasch gelöst werden. Die Mitarbeiter:innen in allen Bereichen arbeiten seit Jahren weit über ihrem leistbaren Limit und müssen umgehend entlastet werden, fordert der Bezirskvorsitzende der SPÖ Mödling Hannes Weninger

Insider ortet mehrere Pannen als Grund für Katastrophe

Doch warum hat den Brandgeruch keiner der anwesenden Spitals-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rechtzeitig wahrgenommen? War zu wenig Personal der Grund? Oder Missstände in der Technik des Krankenhauses? Das behauptet zumindest ein anonymes Schreiben, das den NEOS zugespielt worden ist.

Laut des Insiders sollen sich folgende drei Pannen ereignet haben: Die Brandmeldeanlage sei nicht mit der Feuerwehr Mödling verbunden gewesen. Deswegen hätte die Freiwillige Feuerwehr nicht so schnell anrücken können. Zudem sei nur eine Person der Betriebsfeuerwehr im Spital anwesend gewesen, die Verordnung sagt aber, dass drei Leute anwesend sein müssen. Hier habe das Krankenhaus bereits an Personal gespart, behauptet der anonyme Schreiber. Außerdem hätten zwei Patienten in dem Zimmer eine Sauerstoffzufuhr gebraucht, diese hätten sie aber aus der zentralen Sauerstoffversorgung erhalten und nicht aus einer Flasche. Der Insider wirft der Brandschutz-Person vor, dass diese nicht gewusst hätte, wie man die zentrale Sauerstoffzufuhr kappen kann – das sei der Grund, warum sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte.

SPÖ fordert mehr Personal in Spitälern

Das Schreiben wurde an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt weitergeleitet – die NEOS richteten eine Anfrage an Ludwig Schleritzko und den für die Feuerwehr zuständigen Stephan Pernkopf (beide ÖVP). Die Landesgesundheitsagentur (LGA) dementiert sämtliche Behauptungen aber und meint, dass der Ablauf des Einsatzes fehlerfrei war. Auch die SPÖ in Mödling fordert eine lückenlose Aufklärung des Spitalbrandes. Bezirksvorsteher Hannes Weninger sieht vor allem in der Überlastung des Personals in Krankenhäuser ein Problem:

„Der tragische Vorfall im Krankenhaus Mödling muss auf Punkt und Beistrich aufgeklärt werden. Ich erwarte mir dazu einen umfassenden Bericht der Landesgesundheitsagentur an den Landtag.“

Drei Menschen kamen bei Zimmer-Brand ums Leben

Ende Mai kam es zu einer tragischen Brandkatastrophe im Landeskrankenhaus in Mödling. In der Nacht ist ein Feuer in einem Zimmer im dritten Stock ausgebrochen – Brandursache war wahrscheinlich eine Zigarette eines dementen Patienten. Wie sich der Brand so extrem schnell entwickelt hat, bleibt weiterhin offen – Brandermittler fanden jedenfalls mehrere Zigaretten in dem Vier-Bett-Zimmer. Ein Gutachten der ermittelnden Behörden steht noch aus, danach will die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt über weitere Ermittlungsschritte entscheiden.

Lena Fürst

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