Österreich

Gegen Trumps Schwiegersohn wird wegen Wahlmanipulation ermittelt – jetzt arbeitet Kurz für ihn

Ein neuer Job für Sebastian Kurz: Der Ex-Kanzler arbeitet ab sofort für das Institut von Donald Trumps Schwiegersohn. Dort soll er dabei helfen, die Feindseligkeiten zwischen Israel und den arabischen Ländern zu überwinden. Das Institut steht jedoch in der Kritik, da es bisher noch keine diplomatischen Erfolge verbuchen konnte. In Israel gründete Kurz unlängst auch ein Start-up im Bereich Cybersicherheit. Sein Geschäftspartner war zuvor Chef des Technologie-Unternehmens NSO, das Journalisten und Menschenrechtsaktivisten überwachte.

Wie die „Krone“ berichtet, sitzt Ex-Kanzler Sebastian Kurz seit 14. November als „Ehrenbeirat“ im Gremium des Abraham Accords Peace Institute (AAPI). Die NeueZeit berichtete bereits über die vielen Tätigkeiten des Ex-Kanzlers in der Privatwirtschaft. Für das AAPI soll der frühere ÖVP-Chef die Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten fördern und als einziger europäischer Vertreter in dem Gremium für mehr Unterstützung aus Europa werben.

Sein neuer Job bringt Kurz allerdings viel Kritik ein. Das liegt am Hintergrund des Instituts, und vor allem an dessen Gründer.

Institut von Trumps Schwiegersohn

Denn das AAPI wurde 2020 von Jared Kushner gegründet, dem Ehemann von Ivanka Trump und somit dem Schwiegersohn von Ex-US-Präsident Donald Trump. Gegen Kushner wird aktuell wegen seinen Russland-Kontakten ermittelt. Im Raum steht, dass russische Behörden in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 eingegriffen haben. Kushner könnte darin involviert gewesen sein. Auch zum Kronprinzen und Machthaber von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman, soll Kushner gute Beziehungen pflegen.

Das Ziel der Abraham Accords ist es, die Feindseligkeiten zwischen Israel und den arabischen Ländern zu überwinden. Die Mitgliedsstaaten sind neben Israel noch Bahrein, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Sudan und die USA.

Keine konkreten Maßnahmen

Bisher gab es einige Abkommen zwischen den Mitgliedsländern, die jedoch keine konkreten Maßnahmen enthalten. Die bleiben den Ländern nämlich selbst überlassen. Aus diesem Grund erntete das Institut in der Vergangenheit Kritik. Im September 2020 meinte die Journalistin Noa Landau in der israelischen Tageszeitung „Haaretz“:

Selbst Teilnehmer:innen an Schönheitswettbewerben hätten bereits gelernt, mehr konkrete Inhalte in ihre Reden für den Weltfrieden zu packen.

Noch ein neuer Job für Kurz: Start-up mit Ex-Malware-Anbieter

Erst vor fünf Wochen wurde bekannt, dass Kurz mit dem israelischen Unternehmer Shalev Hulio ein Start-up im Bereich Cybersicherheit gegründet hat. Hulio ist vor allem als Chef des Technologie-Unternehmens NSO bekannt, das mithilfe der sogenannten Pegasus-Software hunderte Journalisten, Politiker und Menschenrechtsaktivisten überwacht hatte. Das Start-up mit Kurz soll ausgerechnet kritische Infrastrukturen vor Cyberangriffen schützen.

Victor Strauch

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