Niederösterreich

Korruptionsermittlungen: Mikl-Leitner soll in den U-Ausschuss vorgeladen werden

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner sollen in den U-Ausschuss vorgeladen werden. Die ÖVP-Niederösterreich sieht ihre Chefin als Opfer, das zu Unrecht befragt werden soll. Dabei führen viele Spuren in den Affären um Ex-Kanzler Sebastian Kurz nach Niederösterreich. Ohne Mikl-Leitner und die ÖVP-NÖ wäre das System Kurz undenkbar gewesen.

Johanna Mikl-Leitner und ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner erhalten bald ihre Vorladung in den Korruptions-U-Ausschuss. Denn die ÖVP-Niederösterreich war einer der wichtigsten Machtfaktoren für Sebastian Kurz und Co. Ohne Rückendeckung aus St. Pölten hätte Kurz die Partei nie übernehmen können. Und bis heute sammelt die ÖVP-Niederösterreich Regierungs- und Spitzenposten wie keine andere Landespartei: Bundeskanzler Karl Nehammer, Innenminister Gerhard Karner, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Generalsekretär Christian Stocker, Bundesgeschäftsführer Alexander Pröll, Kanzlersprecher Daniel Kosak und – last but not least – Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sind nur einige prominente Beispiele.

U-Ausschuss: Viele Spuren zur ÖVP-Niederösterreich

Und viele Namen mit ÖVP-NÖ-Bezug finden sich auch in den Akten der Korruptionsermittlerinnen und Korruptionsermittler der WKStA. Gegen Wolfang Sobotka und seine Alois Mock Stiftung gibt es besonders viele Verdachtsmomente. Die Novomatic spendete großzügig, ebenso wie für das Kammerorchester Waidhofen – wo Sobotka regelmäßig als Dirigent auftritt. In den so genannten „Kloibmüller-Chats“, in denen es um Postenschacher im Innenministerium geht, taucht er ebenfalls prominent auf. Sobotka soll sogar eine Liste mit notwendigen „Interventionen“ geführt haben. So lauten zumindest die Vorwürfe, die er vehement bis cholerisch bestreitet.

Mikl-Leitner war schon als Ministerin Vertraute von Kurz

Er sieht sich – wie die ÖVP-NÖ Mikl-Leitner und Ebner – als Opfer und beharrt unbeirrt auf den Vorsitz im Untersuchungsausschuss. Auch andere prominente niederösterreichische ÖVP-Leute tauchen in den Ermittlungen rund um die Casinos Affäre auf. Beispielsweise Josef Pröll. Der ehemalige ÖVP-Vizekanzler ist Neffe von Ex-Landeshauptmann Erwin Pröll und Vater von ÖVP-Bundesgeschäftsführer Alexander Pröll. Nicht zuletzt war Mikl-Leitner selbst bis 2017 Innenministerin und Vertraute des damaligen Außenministers Sebastian Kurz.

NeueZeit Redaktion

Share
Veröffentlicht von
NeueZeit Redaktion
Tags: Alexander Pröll Bernhard Ebner Erwin Pröll featured Johanna Mikl-Leitner Josef Pröll Wolfgang Sobotka

Ähnliche Artikel

  • Niederösterreich

Exklusiv-News aus Niederösterreich: „Freibad-Eintritts-Preise werden 2026 zwischen 15 und 20 Prozent erhöht“

Nächste Saison werden unzählige Freibäder in Niederösterreich ihre Preise drastisch erhöhen müssen - um 15-20…

18. August 2025
  • Oberösterreich

Klimasünder Elon Musk: Sein Privatjet stößt pro Jahr doppelt so viel CO₂ aus, wie die Stadt Steyr in 5 Jahren

E-Bus statt Privatjet: Seit Anfang Mai düsen neue, nachhaltige E-Busse durch Steyr. In den nächsten…

18. August 2025
  • Kärnten

1 Milliarde Euro Fördergeld für Kärnten von der EU: Das ermöglichte 11.051 heimische Projekte

Von 2014 bis 2020 bekam Kärnten knapp 1 Milliarde Euro an EU-Förderungen. Damit konnte das…

18. August 2025
  • Allgemein

Werft Korneuburg: SPÖ pocht auf 78.000m² Naherholungs-Gebiet auf Halbinsel

Werft Korneuburg: Menschen sitzen am Ufer, die Füße im Wasser, Kinder lassen kleine Boote treiben,…

13. August 2025
  • Niederösterreich

9,6 Milliarden Euro: Schulden von Niederösterreich so hoch wie noch nie

 Wenn man die Bundeshauptstadt Wien ausklammert und alle übrigen acht Bundesländer vergleicht, hat Niederösterreich den…

7. August 2025
  • Gesellschaft

Michael Schwarzlmüller: Zu Besuch beim Cowboy der Kalkalpen

Reichraming: Als Kind liest Michael Schwarzlmüller Karl May-Romane und schaut Westernfilme. Als Erwachsener bietet er…

6. August 2025