Wirtschaft

Großes Lohn-Plus: Spanien erhöhte den Mindestlohn in den letzten 4 Jahren um 47%

Gute Nachrichten für Beschäftigte in Spanien und Neuseeland: Beide Länder erhöhen ihren Mindestlohn.

In Spanien steigt der Mindest-Verdienst um 8%, in Neuseeland um 7%. Damit setzen die beiden von sozialdemokratischen Premierministern angeführten Regierungen ihren Weg fort. Seit 2018 erhöhten sie den Mindestlohn kräftig um 37,6% (Neuseeland) und 47% (Spanien).

In Österreich stieg der mit dem Mindestlohn in etwa vergleichbare „Tariflohnindex“ zwischen 2018 und 2022 hingegen nur um 10,5%.

2,5 Millionen Beschäftigte in Spanien bekommen Mindestlohn-Erhöhung

In Spanien steigt der gesetzliche Mindestlohn (salario mínimo interprofesional) auf 1.080 Euro pro Monat. Rund 2,5 Millionen Menschen sollen davon profitieren.

Premierminister Pedro Sánchez und seine Koalition aus Sozialdemokraten und Linkspartei regieren Spanien seit 2018. Seitdem erhöhte Sánchez den Mindestlohn stufenweise von 736 auf nunmehr 1.080 Euro. Das ist ein Lohn-Plus von 47% in nur vier Jahren.

Der höhere Mindestlohn kommt vor allem Frauen und jüngeren Beschäftigten zugute, denn sie sind besonders häufig im Niedriglohnbereich tätig. Auch die Arbeitnehmer:innen in der Landwirtschaft profitieren. Rund die Hälfte von ihnen wird nach dem Mindestlohn bezahlt – und bekommt nun dementsprechend mehr.

„Jene mit niedrigsten Einkommen nicht zurücklassen“

Neuseeland regelt den Mindestlohn pro Stunde. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bekommen ab 1. April mindestens 22,70 neuseeländische Dollar pro Arbeitsstunde. Das entspricht etwa 13,30 Euro. Im Vorjahr lag der Mindest-Verdienst noch bei 21,20 Dollar.

Der höhere Mindestlohn bedeutet für Vollzeit-Beschäftigte ein Brutto-Lohnplus von 60 Dollar pro Woche. Rund 220.000 Beschäftigte profitieren von der Anhebung.

Regierungschef Chris Hipkins von der sozialdemokratischen Arbeiterpartei will mit der Erhöhung diejenigen unterstützen, die derzeit am stärksten unter der Teuerung leiden: „Wir können jene mit den niedrigsten Einkommen nicht zurücklassen.“

Auch Neuseeland erhöhte den Mindestlohn in den letzten Jahren immer wieder – er stieg zwischen 2018 und 2023 um 37,6%.

Österreichs Mindestgehälter stiegen weniger stark

Ein derart großes Lohn-Plus gab es für Österreichs Beschäftigte mit niedrigen Einkommen nicht. Zwar gibt es hierzulande keinen gesetzlichen Mindestlohn, aber einen vergleichbaren Wert. Die Mindestgehälter sind in Österreich in den Kollektivverträgen geregelt und unterscheiden sich je nach Branche. Der sogenannte „Tariflohnindex“ misst die Veränderung der kollektivvertraglich beziehungsweise gesetzlich festgelegten Mindestlöhne.

Für 2023 liegen noch keine Zahlen vor. Doch zwischen 2018 und 2022 stieg der „Tariflohnindex“ für Österreich um 10,5% – deutlich weniger als der spanische und der neuseeländische Mindestlohn.

NeueZeit Redaktion

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