Bei Mondi Neusiedler GmbH stehen große Veränderungen an: Das Unternehmen will sich umstrukturieren. Eine Papiermaschine wird stillgelegt und bringt gravierende Folgen von Personalabbau mit sich. Gleich 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ihren Arbeitsplatz verlassen. Für den ehemaligen AMS-NÖ-Chef Sven Hergovich (SPÖ) ist die Massen-Kündigung bei Mondi in Niederösterreich ein „dramatischer und schwerwiegender Eingriff in das Leben der Menschen.“ Bezüglich eines Sozialplans sei die Firma bereits in Gesprächen mit dem Betriebsrat.
Es wird ernst beim Papier-Konzern „Mondi Neusiedler“ mit den Standorten in Hausmenig und Kematen (Bezirk Amstetten in Niederösterreich). Das Unternehmen hat über das Frühwarnsystem Kündigungen beim AMS (Arbeitsmarktservice) angemeldet. Ab 30 geplanten Entlassungen muss der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin das AMS informieren. Insgesamt ist ein Abbau von bis zu 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geplant – von 700 Angestellten. Das hat auch die Arbeiterkammer in Amstetten bestätigt.
Die Geschäftsführung und der Betriebsrat wollen einen Sozialplan erstellen und sind in Gesprächen, fixe Pläne gäbe es aber noch keine. Ab nächster Woche wolle man aber dann „mit konkreten Verhandlungen beginnen“, meint der Betriebsratsvorsitzender Gerald Einfalt.
Der ehemalige niederösterreichische AMS-Chef und jetzige Parteivorsitzende Sven Hergovich (SPÖ), empfindet den Stellenabbau in diesem Ausmaß als „dramatischen und schwerwiegenden Eingriff in das Leben“ der gekündigten Menschen. Er richtet einen Appell an das Unternehmen, indem er einen sofortigen Sozialplan fordert. Die SPÖ Niederösterreich, darunter auch die Bürgermeister:innen der Region, wollen die Betroffenen bestmöglich bei der Jobsuche unterstützen.
Das Unternehmen Mondi im Bezirk Amstetten wolle sich umstrukturieren. Es habe ein Produktportfolio für das österreichische Werk Neusiedler entworfen und plane Investitionen, um die Leistungsfähigkeit des Werks zu verbessern. Die Firma legt in Folge ihrer Neuausrichtung eine Papiermaschine still. Das hat aber gravierende Auswirkungen auf die Belegschaft: Im Zuge der Veränderungen müssen gleich 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz räumen – das ist fast ein Viertel der insgesamt 700 Angestellten.
Wo bei den Beschäftigten an Geld gespart wird, investiert die Firma in die Umgestaltung des Unternehmens knappe 20 Millionen Euro. In einer Presseaussendung von Mondi Neusiedler heißt es: „Diese Investition steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Mondi im Rahmen von MAP2030, zu denen auch die Verringerung der Treibhausgasemissionen in Übereinstimmung mit wissenschaftsbasierten Klimazielen gehört“
Ein Schock für die Betroffenen und deren Familien, dessen Leben sich auf einen Schlag verändert. Die plötzliche Kündigung bedeutet eine finanziell unsichere Zukunft und einen möglichen Abrutsch in die Langzeitarbeitslosigkeit. Diese Befürchtung hat auch der niederösterreichische SPÖ-Vorsitzende Sven Hergovich. Er verweist darauf, dass er bereits mehrmals in den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Politik dem Arbeitsmarkt die nächsten fünf Jahren besondere Aufmerksamkeit schenken muss. Aktuell sind in Niederösterreich 5200 Menschen langzeitarbeitslos.
„Es braucht eine Forcierung von Arbeitsmarktprojekten – im Speziellen für Langzeitarbeitslose, wie die von uns vorgeschlagene Job-Garantie“, so Hergovich.
Jetzt muss so schnell wie möglich ein Sozialplan für die gekündigten Mitarbeiter:innen her. Dazu hat Mondi Gespräche mit dem Betriebsrat des Werks Neusiedler aufgenommen.
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