Tagelange Waldbrände und extreme Dürrephasen einerseits, Überflutung und Hagelschäden andererseits: Vieles davon kannten wir bisher nur aus den Nachrichten oder von anderen Ländern. Aber die Klimakrise und deren Folgen machen auch an Österreichs Grenzen nicht Halt. Das sind die fünf schlimmsten Naturkatastrophen der letzten Jahre in Österreich.
Seit bald zwei Wochen wütet ein Waldbrand in Hirschwang bei der Rax in Niederösterreich. Über 300 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Neun Hubschrauber aus dem In- und Ausland versuchen den Brand zu löschen. 80 Hektar Wald sind auf der Rax vom Feuer betroffen.
Wie kam es dazu? Laut der Weltorganisation für Meteorologie waren die letzten sieben Jahre die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn. Vor allem für September und Oktober verzeichnet die Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) bis zu 80% weniger Niederschlag in Österreich. „Damit war es der trockenste September seit 1975!“, erklärt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. Das begünstigt den Ausbruch eines Waldbrandes ungemein.
Mehr als eine Woche nach Ausbruch des Waldbrands Brandes traf vergangenen Dienstag endlich der Regen ein. Doch auch das entspannte die Lage nur bedingt.
Durch die Klimakrise wird unsere Erde immer heißer. Über 90% der Österreicherinnen und Österreicher geben in einer Studie im Mai 2020 an, die Folgen der Klimakrise immer deutlicher zu bemerken. Ein erstes Wachrütteln über die Folgen der Erderhitzung stellt die Hitzewelle im Jahr 2003 dar. Es handelte sich europaweit um den heißesten Sommer seit dem Jahr 1540.
Anhaltende Hitze ist die tödlichste Wetterlage: Europaweit starben damals 70.000 Menschen an den Folgen der Dürrephase. Allein in Österreich war die Sterberate durch die extreme und über mehrere Monate anhaltende Hitze um 13 Prozent erhöht. Anfangs schwärmten die Menschen noch von einem wunderbaren Frühsommer. Die Landwirte prophezeiten jedoch schon früh Ernteausfälle und damit auch massive Gewinneinbrüche.
Feuer und Trockenheit auf der einen Seite, Hochwasser und Hagelstürme auf der anderen. Erst im Juli 2021 wurde vor allem Westösterreich und speziell Tirol und Salzburg von Überschwemmungen und Murenabgängen heimgesucht. Nach tagelangen Regenfällen standen Ortschaften weit über die Keller unter Wasser. Sturzbäche bahnten sich ihren Weg durch die engen Gassen und Autos und Menschen wurden einfach mit den Fluten mitgerissen.
Doch von Jahrhunderthochwasser kann in Österreich schon lange keine Rede mehr sein: Die Naturkatastrophen in Österreich häufen sich zunehmend. 2002, 2005 und 2013 wurden abwechselnd alle Bundesländer von extremen Sommer- und Hagelstürmen heimgesucht. Ab 2007 fegen fast jährlich orkanartige Stürme über’s Land.
Die Extremwetterereignisse reihen sich in immer kürzer werdenden Abständen ein. Seit 1970 ist die Zahl der Umweltkatastrophen drastisch angestiegen, vermeldet die Weltwetterorganisation (WMO): Die Zahl der Umweltkatastrophen habe sich in den letzten 50 Jahren sogar verfünffacht. Ob Hochwasser oder Dürrephasen – die Klimakrise und ihre Folgen klopfen immer stärker an unsere Haustüren.
Anhaltender Starkregen sorgte auch im Juli 2021 in Wien für über 1.400 Feuerwehreinsätze. Innerhalb von einer Stunde hatte es in Wien 15 Liter pro Quadratmeter geregnet, so viel wie in den vergangenen sieben Wochen zusammen. Keller, Tiefgaragen und Unterführungen standen unter Wasser. In über 6.500 Haushalten fiel der Strom aus.
Durch die geographische Lage Österreichs gilt jedes Bundesland als Risikogebiet für Naturkatastrophen. Und auch die Bundeshauptstadt bleibt von den Folgen der Extremwetterereignisse nicht verschont. Trotz unzähliger Hochwasserereignisse in den letzten Jahren wissen derzeit gerade einmal 40 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, dass sich ihr Wohnort in einer Hochwasser-Gefährdungszone befindet.
Die Klimakrise zeigt sich aber nicht nur in Extremwetterereignissen, sondern bringt wortwörtlich sogar Berge zum Einstürzen. Anfang Juli 2020 stürzten in der Steiermark mehrere Gesteinsbrocken auf eine beliebte Aussichtsstelle und erschlugen drei Wanderer in der Bärenschützklamm, einer Felsklamm, durch die eine vormals beliebte Wanderroute führt.
Auf den ersten Blick wirkt es nicht so, als würde es mit der Klimakrise zusammenhängen. Bei genauerer Betrachtung stellt es sich anders heraus: Felsstürze, Steinschläge und rutschende Hänge sind eine Folge der Erderhitzung. Durch das Schmelzen des Permafrosts verlieren Felsen ihren Kitt und stürzen ins Tal. Hinzu kommt, dass das durch den schmelzenden Schnee hinabfließende Wasser einen enormen Wasserdruck aufbaut, der an manchen Felsvorsprüngen wie Sprengstoff wirkt und die Felsen zum Zerbersten bringt. 2020 war das heißestes jemals in den Alpen gemessene Jahr. Es werden noch heißere auf uns zukommen und damit auch mehr Naturkatastrophen in Österreich.
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