Nicht einmal mehr ein Drittel der Österreicher:innen vertraut Türkis-Grün. Noch nie war eine Bundesregierung in Österreich unbeliebter. Auch im internationalen Vergleich stürzt Bundeskanzler und Noch-Regierungschef Karl Nehammer auf den letzten Platz ab. Das Beratungsunternehmen Morning Consult führte in 22 Ländern Umfragen durch. Mit einem Vertrauenswert von Minus 42 Punkten in die Führungsspitze schneidet Nehammer sogar schlechter ab, als der vor kurzem zurückgetretene britische Premier Boris Johnson (Minus 40 Punkte).
Schlecht, schlechter, Nehammer. So lässt sich das Ergebnis des weltweiten Regierungs-Chef-Rankings der nordamerikanischen Beratungsfirma Morning Consult zusammenfassen. Das Forschungsunternehmen mit Sitzen in Washington D.C., New York, Chicago und San Francisco hat in insgesamt 22 Ländern die Zustimmung zu den Regierungsspitzen eruiert. Nach zusammengerechneten Zustimmungs- und Ablehnungswerten der Menschen gegenüber ihren jeweiligen Regierungschef:innen hat Morning Consult einen „Netto-Wert“ errechnet. Darin schneidet Nehammer am schlechtesten ab.
Sogar der Anfang Juli zurückgetretene Ex-Premierminister von Großbritannien, Boris Johnson, ist mit Minus 40 Punkten seitens der Ergebnisse von Morning Consult immer noch beliebter als der österreichische Kanzler mit Minus 42 Punkten. Auf Platz eins mit Plus 56 Punkten triumphiert hingegen Narendra Modi (Indien).
Die unzähligen Krisen der vergangenen Monate nagen an vielen Regierungen weltweit. Corona, Klimakrise und nun auch Krieg und Inflation hinterlassen unweigerlich ihre Spuren. Dennoch scheinen die Regierungschef:innen von beispielsweise Mexiko (Platz 3 mit +31 Nettopunkten), Schweden (Platz 4 mit +17 Punkten) oder auch Italien (Platz 6 mit +13 Punkten) weitaus besser durch die Krisen steuern zu können als Karl Nehammer.
Vertrauen in die Politik ist gerade in Krisenzeiten wichtig für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Genau das scheint Karl Nehammer in den letzten Monaten verspielt zu haben. ÖVP-Korruptions-Skandal, die Rücktritte von den Ministerinnen Margarete Schramböck und Elisbeth Köstinger und nicht zuletzt die fehlenden Antworten auf die Rekord-Teuerung sorgen bei der Bevölkerung für immer größeren Unmut.
Die Liste der türkisen Fehltritte wird länger und länger. Kürzer könnte hingegen Nehammers Kanzler-Zeit werden. Parteiinterne Diskussionen über seine Ablöse dürften angeblich schon geführt werden.
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