Niederösterreich

Pleite-Gemeinden in Niederösterreich: Weil Land versagt, soll jetzt EU einspringen

Jeder zweiten Gemeinde in Österreich geht das Geld aus. Was in Oberösterreich schon lang erkennbar war, droht nun auch beim Nachbar Niederösterreich zu eskalieren. Doch eine Idee könnte das aufhalten: Die SPÖ will eine Milliarde Euro vom Bund für die Gemeinden und direkten Zugriff auf Fördermittel der EU.

Den Gemeinden in Niederösterreich fehlt das Geld, da sind sich SPÖ-Kommunalsprecher Wolfgang Kocevar und Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl von der ÖVP einig. In einem Arbeitsgespräch haben sie eruiert, wie man den Gemeinden am besten helfen kann. Eine Milliarde Euro muss her – und mehr direkte Fördermittel von der EU.

Ohne Umwege: Gemeinden sollen Fördergelder direkt bei EU ansuchen können

Neben dem Bund, von dem Kocevar und Pressl die Gemeindemilliarde fordern, spielt aber auch die Europäische Union eine tragende Rolle. EU-Förderprojekte haben in den letzten Jahren Kommunen in ganz Österreich und anderen EU-Mitgliedsländern unterstützt. Bisher konnten die Gemeinden diese Förderungen nur über einen Umweg über die Landesregierung (also doch LR und nicht Bund?)

beantragen. Damit das in Zukunft leichter geht, möchte der SP-Kommunalsprecher Kocevar und der niederösterreichische Europa-Abgeordneter Günther Sidl (SPÖ) eine Erleichterung vorantreiben. Sidl fordert:

„Die EU muss endlich in allen Gemeinden und Städten spürbar werden und das geht nur, wenn wir anfangen, direkt mit Brüssel zusammenzuarbeiten“

Teuerung und hohe Personalkosten: Gemeinden in Niederösterreich stecken in Krise

Die anhaltende Teuerung, höhere Personalkosten und eine schlechte Wirtschaftslage machen den Gemeinden in ganz Österreich zu schaffen. In Oberösterreich hat die NeueZeit über unzählige sogenannte Abgangsgemeinden berichtet – jenen Gemeinden, die nicht mehr eigenständig ihr Budget ausgleichen können.

Wolfgang Kocevar (SPÖ) und Johannes Pressl (ÖVP) beim Austausch über die Gemeindefinanzen in Niederösterreich.

Wolfgang Kocevar (SPÖ) und Johannes Pressl (ÖVP) befürchten, dass das auch für die Menschen in Niederösterreich immer stärker spürbar wird. Nach dem unrühmlichen Abgang von Ex-Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl freut sich Kocevar jedenfalls auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Johannes Pressl:

„Ich bin davon überzeugt, dass der niederösterreichische Gemeindevertreterverband der SPÖ, der Gemeindebund und der Städtebund in den kommenden Jahren gemeinsam an einem Strang ziehen werden, um die Situation der Städte und Gemeinden in Niederösterreich zu verbessern.“

Erik Mehrle

Erik hat mit 16 mit Poetry Slams begonnen und so seine Liebe für's Schreiben entdeckt. Durch ein Praktikum ist er zur NeuenZeit gekommen - um zu bleiben. Neben seiner Arbeit als Redakteur hilft er uns bei jedem technischen Problem und managed im Hintergrund alles, damit unser Redaktionsalltag rund läuft. Wenn er nicht in der Redaktion ist, spielt er leidenschaftlich Schach und Poker, liebt Filme schauen und versucht sich im Programmieren - gerade lernt er die Programmiersprache Python.

Ähnliche Artikel

  • Allgemein

Billigpakete im Visier: Schluss mit zollfrei unter 150 Euro

Die Zollfreigrenze für Packerl aus Drittstaaten mit einem Warenwert unter 150 Euro fällt. Was das…

14. November 2025
  • Oberösterreich

Sanierungen nötig: Oberösterreichs Brücken unter Druck

Mit einer schriftlichen Anfrage an den FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner erhob die SPÖ den Erhaltungszustand der…

13. November 2025
  • Niederösterreich

Was der Niederösterreich-Plan verspricht – und was wirklich drinsteckt

Mit dem "Plan für Niederösterreich" präsentiert der Landtagsklub der SPÖ Niederösterreich ein Zukunftsprogramm für ein…

12. November 2025
  • Gesellschaft

Was das Martinigansl über Macht und Verteilung erzählt

Am 11. November ist Martinitag. Während Kinder mit Laternen durch die Straßen ziehen und das…

10. November 2025
  • Kärnten

Kärntner Sanierungs-Euro: Neue Förderung ab 2026

Das Land Kärnten stellt die Altbausanierung auf völlig neue Beine. Ab dem 1. Jänner 2026…

8. November 2025
  • Kommentar der Redaktion

Warum der November uns runterzieht und wie wir ihn besser aushalten

Der November ist kein einfacher Monat. Er will nichts von uns. Und gerade das macht…

7. November 2025